2Kö 19,20
A.Christlieb
So spricht der Herr, der Gott Israels: Was du zu mir gebetet
hast um Sanherib, das habe ich gehört. 2. Könige 19, 20
Durch den Propheten Jesaja gab Gott dem Hiskia eine
trostreiche Antwort auf sein Flehen. Er deckt ihm einen
dreifachen Irrtum Sanheribs auf. Der erste bestand darin,
daß Sanherib meinte, es nur mit Israel und seinem König
zu tun zu haben. Gott sagte: ,,Wen hast du gehöhnt und
gelästert? Du hast deine Augen erhoben wider den Heiligen in
Israel!" Wie trostreich ist es für Hiskia gewesen, daß er
erkannte: Mein stolzer Feind kämpft nicht nur gegen mich,
sondern gegen meinen Gott. Damit war der Kampf schon zu
Ungunsten des Sanherib entschieden, noch ehe er begonnen
hatte. - Das wollen auch wir beherzigen, wenn die Völker
ihre Heere aufstellen und sich mit ihrer Macht rüsten.
Wer gegen Gott etwas zu tun wagt, der wird am Ende jäh
zerschmettert! - Sodann irrte Sanherib, wenn er meinte,
mit seinen Kriegszügen die eigenen Pläne auszuführen. Gott
spricht: ,,Hast du nicht gehört, daß ich solches lange zuvor
getan und von Anfang an bereitet habe? Nun aber habe ich es
kommen lassen, daß feste Städte fallen würden in einen
Steinhaufen und die darin wohnen, matt werden" (V. 25 f.)!
- Auch die mächtigsten Heerführer sind nur Werkzeuge in
Gottes Hand! - Der dritte Irrtum Sanheribs bestand darin,
daß er seinen Sieg für gesichert hielt. Prahlerisch ließ
er Hiskia zurufen: ,,Nimm eine Wette an; ich will dir
zweitausend Rosse geben, ob du Reiter dazugeben könntest "
(2. Könige 18, 27). Dieser stolzen Siegeszuversicht setzte
Gott das Wort entgegen: ,,Weil du gegen mich tobst und dein
Übermut vor meine Ohren heraufgekommen ist, so will ich dir
einen Ring in deine Nase legen und ein Gebiß in dein Maul und
will dich den Weg zurückführen, da du hergekommen bist."
Gottlob, es bleibt dabei: ,,Der Gottlosen Weg vergeht" (Ps.
1, 6).