2. Könige

2Kö 13,18 W.Nee Er schlug dreimal und hielt dann inne. Da wurde der Gottesmann zornig über ihn und sprach: Du hättest fünf- oder sechsmal schlagen sollen. 2. Könige 13,18 f.

Wir stehen immer in der Gefahr, dem, was Gott tun kann, Grenzen zu setzen. Gott will heute, daß wir uns auf einen neuen Aufschwung der Evangelisationsarbeit gefaßt machen, aber wir setzen ihm ein Ziel, über das unser Glaube nicht hinausgehen will. Gottes »Pfeil des Sieges« und seine Flugweite haben wir nicht begriffen. Unser Zufriedensein mit den hundert Menschen, die zu Christus gekommen sind, kann zum Hindernis dafür werden, daß ihrer tausend kommen. Kann es nicht sein, daß der große Saal, den wir für die Verkündigung des Evangeliums gebaut haben, eine Begrenzung künftigen Wachstums bedeutet?

Es besteht immer die ernste Gefahr, daß wir für Gottes Gnade eine Grenzlinie ziehen. Der Segen, den Gott gibt, soll den Weg zu noch größerem Segen bahnen und nicht zu einer Schranke werden, die ihn versperrt. Wir müssen zwar nach einem Plan arbeiten, aber laßt uns unter allen Umständen alle hemmenden Fesseln der Vergangenheit abschütteln und in einem Zustand ständiger Erwartung leben. Vor uns liegt ein Werk, das unendlich großartiger ist als das hinter uns liegende. Gott hat im Sinn, uns Segnungen zuteil werden zu lassen, die über alles Vorherige hinausgehen.





J.Kroeker Von der Bewährung unseres Glaubens.

"Dann fuhr der Prophet Elisa fort: ,Nimm die Pfeile'. Als er sie genommen hatte, sagte er zum König von Israel: ,Schlage damit auf die Erde'. Da schlug er dreimal und hielt dann inne. Da wurde der Gottesmann zornig über ihn und sagte: ,Du hättest fünf- oder sechsmal schlagen sollen, dann würdest du die Syrer bis zur Vernichtung geschlagen haben; nun aber wirst du die Syrer nur dreimal schlagen'." 2.Kön. 13,18 f.

Der König Joas hörte auf, die Erde zu schlagen, nachdem er sie dreimal geschlagen hatte. Und vielleicht liegt auch für uns die Gefahr, den Glaubenskampf zu unterbrechen, dann am nächsten, wenn wir eine Zeit lang Sieg um Sieg im Kampfe, und Segen um Segen im Dienste aus der Hand des Herrn nehmen durften. Wie leicht kann es geschehen, dass man anfängt, in den errungenen Erfolgen auszuruhen, bevor noch der Kampf beendet ist. Man sieht die Aufgaben unseres Dienstes gelöst, bevor das Werk vollendet ist. Kein Wunder, dass unseren geistlichen Waffen versagt bleibt, was andere vor uns errungen haben, wenn wir sie ruhen lassen, bevor das Ziel Gottes erreicht ist. Israel verlor seinen Siegesboden von Jericho und wurde vor der kleinen Stadt Ai geschlagen, weil es als Ganzes auf dem errungenen Erfolge ausruhte, und nur einige hundert Männer für den Kampf mit Ai übrig hatte. Wenn die Menge feierte, während einige kämpfen, so führte das nicht selten auch in der Gemeinde Gottes zur Niederlage des Ganzen.

Dasselbe gilt auch von unsern Glaubensdiensten. Wie sie im Glauben übernommen worden sind, so müssen sie auch dauernd vom Glauben getragen werden. Als Jesus einst die Jünger von ihren Fischernetzen rief, da haben sie wohl nicht geahnt, dass sie je Menschenfischer von solcher Bedeutung werden würden, wie sie es tatsächlich geworden sind. Aber sie wurden es, weil sie dem vertrauten, der sie rief und sandte. Und auch wir ahnen nicht, was Gott aus unserem Leben zu machen vermag, wenn wir lernen, Ihm zu vertrauen, und uns in seiner Nachfolge im Glauben bewähren. Jene vielen, die in den Tagen Jesu wieder die Welt lieb gewannen, sind nie zu Zeugen der großen Taten Gottes herangereift.

Durch die Not der Zeit ruft Jesus auch uns. Durch Organe, die Ihn verstehen, möchte Er sein Leben in die sterbende Welt tragen lassen. Denn trotz ihrer Schuld ist die Welt doch der Gegenstand seiner Liebe geblieben. Weit mehr noch als bisher soll sie der Schauplatz der Geschichte seines Reiches werden, die Sieges- und Triumphstätte seiner erneuernden Gnade und Kraft. Sie soll voll werden der Erkenntnis des Herrn und in dieser Erkenntnis ihre Genesung und ihr Leben finden. Aber auch in diesem Dienst gilt es, von uns im Glauben das zu vollenden, was im Glauben begonnen wurde.