2Kö 13,15
C.Eichhorn
Der Vorstoß des Glaubens
Elisa sprach zum König Joas: Nimm den Bogen und Pfeile
und schieße! Und er schoß. Elias sprach: Ein Pfeil des
Heils vom Herrn wider die Syrer. 2. Kön. 13, 15.17
Elisa lag auf dem Sterbebett. Der König Joas besuchte ihn
und brach in Tränen aus. Es fiel ihm schwer aufs Herz. "Wir
verlieren einen Vater. Von uns scheidet ein Mann, der für
Israel Wagen und Reiter gewesen ist." Denn ein rechter Beter
wiegt eine ganze Armee auf. Gebet schützt besser als Reiter
und Kanonen. - Joas hing mehr an der Person des Propheten
als am Herrn selbst. Der Gottesmann ließ sich aber nicht in
den Schmerz des Königs hineinziehen. Er weinte nicht mit vor
lauter Rührung. In seiner Seele war kein Funken von
schwächlicher Eigenliebe. Ihn beschäftigte die Sache des
Volkes Israel, das damals von den Syrern hart bedrängt wurde.
- Sterbend hat Elisa seinem Volk noch einen Sieg über diese
Feinde vermacht. Er hieß den König Joas den Bogen spannen
und legte dann unter Gebet und in göttlicher Vollmacht seine
Hand auf des Königs Hand und befahl, ihn durchs Fenster nach
Osten, wo Syrien lag, zu schießen. - Der Pfeil, der durch
die Luft schwirrte, war ein Pfeil des Heils oder des Sieges
vom Herrn. In dieser stillen Stunde, am Sterbelager des
Propheten, war der Sieg über die Syrer entschieden.
Eine wichtige Wahrheit! - Treten wir im Geist unter das
Kreuz Jesu! In dem Augenblick, als er ausrief: "Es ist
vollbracht", war der Sieg gleichfalls für immer entschieden.
Niemand ahnte etwas davon. Die Syrer waren geschlagene
Feinde, noch ehe Israel gegen sie ins Feld rückte. Über die
Völker Kanaans war bereits das Urteil der Vernichtung
gefällt, ehe das Volk Israel in Kanaan einrückte. Sie waren
besiegte Feinde. Zu Gideon sprach der Herr: "Ich habe das
Lager der Midianiter in deine Hände gegeben." Der Sieg war
schon fertig. - Glauben heißt: sich an das vollbrachte Heil
halten. Es klagt etwa eine Seele: Mir ist nicht zu helfen!
Ich bin verloren! Woher kommt diese Klage? Aus dem
Unglauben. Laß dir's doch gesagt sein: Auch für dich ist der
Sieg schon längst erfochten! Es ist eine Hilfe für dich
bereit. Willst du gerettet und frei sein von Macht und
Schuld der Sünde, dann wisse: Du bist schon gerettet! Mögen
die Feinde noch so sehr gegen dich toben, sie sind besiegt.
"Der Fürst dieser Welt ist gerichtet." Die Sünde, die dich
verklagt, hat der Heiland gebüßt. Die Sündenketten, von
denen du dich nicht befreien kannst, hat er bereits
gesprengt. - Glaube, und der Sieg ist dein! Werde still,
anstatt dich zu mühen und dich im Eigenwirken zu zerarbeiten!
Laß den Herrn für dich streiten! Sieh zu, was für ein Heil
der Herr an dir tun wird! Er hat's getan und wird's auch an
dir tun! Glaube nur!