2. Könige

2Kö 4,6 W.Nee Als die Gefäße voll waren, sprach sie zu ihrem Sohn: »Reiche mir noch ein Gefäß.« Er aber antwortete ihr: »Es ist kein Gefäß mehr da.« Da hielt das Öl inne. 2. Könige 4,6

Die göttliche Allmacht ist es zufrieden, sich zu beschränken und unserem Fassungsvermögen anzupassen. Das Öl von Gottes Geist fließt nach dem Maß, das der Mensch für Gott bereitgestellt hat. Gottes Segen ist abhängig von der Begrenztheit menschlicher Kanäle. »Macht in diesem Tal Grube an Grube«, sagte Elisa bei einer anderen Gelegenheit. »Denn so spricht der Herr: "Ihr werdet weder Wasser noch Regen sehen, dennoch soll dieses Tal voll Wasser werden -.. Und das ist dem Herrn noch zu wenig; er wird auch die Moabiter in eure Hand geben" « (3,16 ff.). Der Mensch hat nicht die Kraft, mehr zu erlangen, als Gott gegeben hat; er hat nur die Möglichkeit, weniger zu nehmen. »Ihr wollt nicht zu mir kommen, auf daß ihr das Leben habet.«





Ch.Spurgeon "Und als die Gefäße voll waren, sprach sie zu ihrem Sohn: Reiche mir noch ein Gefäß her! Er sprach zu ihr: Es ist kein Gefäß mehr hier! Da stockte das Öl." 2. Könige 4,6

Die arme Witwe wurde in ihrer Versorgung nicht von Gott, sondern durch den Mangel an leeren Gefäßen eingeschränkt. Solange noch Gefäße zum Füllen da waren, floß das Öl. Der Prophet sprach kein Wort, diesen Prozeß aufzuhalten, und auch der Herr setzte diesem Wunder keine Grenze.

Solange wir Bedürfnisse haben, werden wir auch versorgt werden und werden feststellen, daß unsere Bedürfnisse viel schneller gestillt sind, als die göttliche Freigebigkeit erschöpft ist. In der Wüste fiel mehr Manna, als die Israeliten verzehren konnten, und es floß mehr Wasser, als die Menge zu trinken vermochte. In derselben Weise wird der Herr sein Volk versorgen, bis es keinen Mangel mehr hat. Die Quelle der Versorgung der Witwe war nur ein Ölkrug, aber er wurde nicht leer. So wird sich auch das Wenige, womit der Herr sein armes Volk versieht, von Tag zu Tag als genug erweisen, bis der letzte Tag des Lebens, gleich dem letzten Gefäß, gefüllt sein wird. Manche sind damit nicht zufrieden, sondern möchten, daß das Öl noch über das letzte Gefäß hinausfließe, selbst nach ihrem Tod. Sie können nicht ruhen, bis sie ihre Tausende aufgehäuft und ihre Herzen im Goldstaub begraben haben. Wenn das Öl nur fließt, bis das letzte Gefäß gefüllt ist, was brauchen wir dann mehr? Wenn uns die göttliche Vorsehung Nahrung und Kleidung bis an das Ende dieses Lebens sichert, was können wir dann mehr erwarten? In der Geschichte vor uns wurde bei keinem Gefäß eine Ausnahme gemacht, solange es leer war. Nur diese Voraussetzung war erforderlich, um Kraft zu empfangen. Kommt denn, ihr bedürftigen Seelen, kommt zu der ewigen Quelle und nehmt die Fülle des Segens, die euch frei und umsonst gegeben wird. In unseren Familien sind noch viele unbekehrt, und wir können nicht sagen: "Es ist kein Gefäß mehr hier!" Wir haben auch nicht darum zu fürchten, daß das Öl stehen werde. Laßt uns getrost die leeren Gefäße herbeibringen, damit sie gefüllt werden.