2Kö 4,3
J.Kroeker
Über Gottes Offenbarungsträger.
"Elisa sagte: So geh, erbitte dir draußen von deinen
Nachbarn leere Gefäße, aber nicht zu wenig! Dann kehre heim,
verschließe die Tür hinter dir und deinen Kindern und fülle
die Gefäße, und was voll ist, trage weg." 2.Kön. 4,3-4.
Die arme Witwe erhielt vom Propheten Elisa den Auftrag,
sich leere Gefäße von ihren Nachbarn zu erbitten und zwar
nicht wenige; alsdann sollte sie sich mit denselben hinter
verschlossene Türen zurückziehen. Das stehende Öl in ihrem
Krug sollte die Möglichkeit erhalten, fließendes zu werden.
Dazu bedurfte sie leerer Gefäße. Und als sie das tat und
anfing, mit dem Öl ihres Kruges die gesammelten Gefäße zu
füllen, da floss das Öl, bis auch das letzte gefüllt war.
So wurde sie frei und reich samt ihren beiden Söhnen.
Dies allein ist auch unser Weg. Denn in ihm liegt jenes
wunderbare Gesetz des Himmelreiches: Gebet, und es wird
euch gegeben werden, dienet, und man wird euch dienen!
Jeder vorhandene Segen, auch der kleinste, der hinter
verschlossener Tür, mit Gott allein, flüssig gemacht wird,
entwickelt sich zu einem Quell des Reichtums und der Kraft,
wie man es nie geahnt hat. Segnend wird man gesegnet. Wer
Raum zu schaffen vermag für die Vermehrung des göttlichen
Lebens, das man in sich trägt, wer die Nöte und Bedürfnisse
seiner Zeit zu sehen vermag, und diese mit seinem vorhandenen
Leben zu stillen beginnt, der wird entdecken, dass ihm Kräfte
anvertraut sind, die sich als ein unerschöpflicher Quell des
Segens und der Kraft erweisen. Denn alles Göttliche trägt in
sich das Wesen fortschreitender Vermehrung und organischen
Wachstums.
Was machte das Leben Jesu so überaus reich trotz der Kürze
der Zeit, wo die Welt Raum für sein Wirken hatte? Es war
sein hingebender Dienst! Denn des Menschen Sohn war nicht
gekommen, sich dienen zu lassen, sondern dass Er diene und
gebe sein Leben zur Erlösung für viele.
Auch für uns gibt es keinen anderen als diesen Jesusweg.
Nicht nachahmen, aber nacherleben sollen wir ihn. Denn in
ihm verkörpert sich die neue Lebensordnung des Reiches
Gottes. Sie ist nicht von dieser Welt und nach Art dieser
Welt. In der Welt lebt man für sich, hier lebt man für
andere. Dort fragt man: Wie kann ich meine Verhältnisse,
die sich bietenden Gelegenheiten, meine Umgebung ausnutzen,
damit ich gewinne. Hier fragt man: Welche Bedürfnisse, welche
Gelegenheiten und Möglichkeiten bieten sich mir, um anderen
dienen und zum Segen werden zu können.