2. Könige

2Kö 2,25 A.Christlieb Elisa kam nach Bethel. Da kamen kleine Knaben aus der Stadt heraus und spotteten sein: ,,Kahlkopf, komm herauf, Kahlkopf, komm herauf!" Da wandte sich Elisa und fluchte ihnen im Namen des Herrn. Da kamen zwei Bären und zerrissen der Kinder zweiundvierzig. 2. Könige 2, 23-25

Ein schauerliches Strafgericht. War das nicht viel zu scharf und ungerecht? Die Heilige Schrift zeigt sonst die hohe Wertschätzung der Kinder: ,,Wer eins dieser geringsten ärgert (zur Sünde verführt), dem wäre besser, daß ihm ein Mühlstein an den Hals gehängt und er im Meer ersäuft würde, wo es am tiefsten ist" (Matth. 18, 5 f.). Und hier werden zweiundvierzig Kinder in Stücke gerissen! Da müssen wir genau zusehen, wie das geschehen konnte. Wir beschäftigen uns zuerst mit den ohne Aufsicht sich herumtreibenden Buben. Warum treiben sich die Kinder vor den Toren der Stadt herum? Es ist eine ganze Bande, über fünfzig an der Zahl. Das kann einen schon stutzig machen. Gewiß, wir gönnen den Kleinen, daß sie sich in der freien Luft tummeln. Wir wissen auch, daß manche Eltern durch berufliche Arbeit daran gehindert sind, ihre Kinder ständig unter Augen zu behalten. Wir wollen nicht unnatürlicher Einschränkung das Wort reden. Aber wir müssen die Eltern ernst auf ihre Verantwortung für ihre Kinder aufmerksam machen. Achtet sorgsam darauf, mit wem eure Kinder spielen. Prägt es ihnen unvergeßbar ein: ,,Wir wollen immer wissen, wo und mit wem ihr spielt!" Eltern, die das versäumen, binden sich durch ihre Kinder oftmals scharfe Zuchtruten, mit denen sie später bis aufs Blut gepeitscht werden. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß die Eltern der Kinder in Bethel nicht ohne Schuld daran waren, daß ihre Kinder in schlimme Gesellschaft gerieten. Betende Eltern befehlen täglich ihre Kinder dem Schutz Gottes und seiner heiligen Engel an. Solche Kinder bekommen Abscheu vor schlechten Kameraden.