2Kö 2,23
A.Christlieb
Kahlkopf, komm herauf! Kahlkopf, komm herauf! 2. Könige 2,
23
Wir achten heute auf die Spottworte der Knaben, die von so
furchtbarem Strafgericht getroffen werden. Wen verspotten
die Jungen? Einen Knecht Gottes, den sie als solchen sehr
wahrscheinlich kannten. Elisa war der ständige Begleiter des
Elias gewesen, und der hatte kurz zuvor (Vers 2) noch in
Bethel verweilt. Dessen Erscheinen aber wurde als das eines
Gottesboten stets sehr stark beachtet (vgl. 1. Sam. 16,
4). Und wenn schon von Israel im allgemeinen das Wort Gottes
sagt: ,,Wer euch antastet, der tastet meinen Augapfel
an" (Sach. 2, 12), wieviel mehr gilt das dann von einem
Propheten und auserwählten Boten Gottes. Zu beachten ist
auch, daß Bethel ein Ort war, an welchem Gottes Wort
reichlich verkündigt wurde. Samuel hatte dort längere
Zeit gewohnt (1. Sam. 7, 16). In Bethel bestand eine
Prophetenschule (Vers 3). Die jungen Glieder derselben
werden eifrig gewesen sein im Dienste am Wort. Wo aber
Gottes Wort mißachtet wird, da stellen sich schwere Strafen
ein. Der Herr Jesus sagt von Kapernaum: ,,Es wird der
Sodomer Land erträglicher gehen am Jüngsten Gericht als dir"
(Matth. 11, 24). Zuletzt macht die Gemeinheit des Spottes
die Knaben aufs höchste strafbar. Elisa war bereits ein
älterer Mann. Das Gesetz Moses gebietet: ,,Vor einem grauen
Haupte sollst du aufstehen und die Alten ehren" (3. Mose
19, 32). Aber danach fragen diese Burschen nicht. Auch in
unseren Tagen hört man oft Kinder über Lehrer oder Greise
oder Krüppel spotten. Wo Eltern das dulden, sind sie
mitschuldig, daß gewisse Grundlagen der Frömmigkeit in den
Kinderherzen erschüttert werden. Wo Ehrfurcht vor den Alten
fehlt, da fehlt sie auch vor Gott. Ihr Eltern, achtet
streng darauf, daß eure Kinder niemals einen alten oder
körperbehinderten Menschen wegen unverschuldeter Gebrechen
verhöhnen. Es könnte eure Kinder sonst ein Fluch treffen,
der auch euch schweres Herzeleid bringt.