2. Könige

2Kö 2,12 A.Christlieb Elisa aber sah es und schrie: Mein Vater, mein Vater, Wagen Israels und seine Reiter. 2. Könige 2, 12

Wie oft ist Elia in seinem Leben verkannt, wie oft ist ihm üble Nachrede bereitet worden! Ahab nannte ihn einmal den, ,,der Israel verwirrt'', also einen Unglücksstifter und Verderber für das ganze Volk. Isebel rief es öffentlich aus, sie wolle ihn so bald als möglich umbringen - den ,,Mörder der Baalspriester". Was mag im Volk hin und her über ihn gescholten worden sein! Das Urteil aber, das bei seinem Ende ausgesprochen wurde, ist das entscheidende, und das ist in der Erinnerung der Menschheit haften geblieben. - Der eigene Diener und Gehilfe des Propheten hat es ausgesprochen, ein Mann, der seinen Meister lange Zeit im täglichen Wandel beobachtet hatte und ihn besser kannte als irgendein anderer. Dieses Urteil eines Menschen aus seiner allernächsten Umgebung fällt noch mehr ins Gewicht als die Verehrung, die ihm von Fernerstehenden gezollt wird. - Elisa faßt in seinem Nachruf kurz zusammen, was der Scheidende für ihn und für das ganze Volk gewesen sei: Für ihn selber war er nicht ein strenger Herr, sondern ein geistlicher Vater gewesen. Elisa fühlte sich persönlich durch Elias Scheiden verwaist. - Für das ganze Volk aber war der heimgegangene Zeuge eine Schutzmacht gewesen. Wie Wagen und Reiter die Sicherheit eines Landes gegen äußere Feinde gewährleisten, so war Elia die bewahrende Macht für das Volk Israel gewesen. Seine Gebete und Zeugnisse hatten das Verderben des Volkes aufgehalten und so das Land vor dem Untergang bewahrt. - Die Trennung von seinem Meister war für Elisa ein tiefer Schmerz. Er ,,zerriß seine Kleider". Aber er verlor mit Elia nicht seinen inneren Halt. Die Prophetenschüler haben Elia tagelang gesucht und gerufen: ,,Wo ist Elia?" Elisa aber rief: ,,Wo ist der G o t t Elias?'' und erlebte dessen Macht und Treue wie sein Meister.