2Kö 2,11
A.Christlieb
Und da sie miteinander gingen und redeten, siehe, da kam ein
feuriger Wagen mit feurigen Rossen, die schieden die beiden
voneinander, und Elia fuhr also im Wetter gen Himmel. 2.
Könige 2, 11
Dieser Vers redet von der Heimholung eines treuen Zeugen in
die himmlische Heimat. Der Vorhang vor der unsichtbaren Welt
wird etwas gelüftet. Wir wollen nicht in Neugier Blicke zu
erhaschen suchen, die uns von Gott vorenthalten sind. Wir
achten schlicht auf den Zeitpunkt und die Art der Heimholung.
Von der Zeit heißt es: ,,Da sie miteinander gingen und
redeten." Alles war ganz schlicht. Elia ging (nach Vers 6)
den Weg, den der Herr ihn gesandt hatte; und das Gespräch
drehte sich um das, was für Elisas künftigen Beruf das
Allerwichtigste war. Auf solchen Wegen und unter solchen
Gesprächen wurde Elia gen Himmel geholt. - Möchten unsere
Wege und unsere Gespräche derartig sein, daß wir nicht
erschrecken, wenn Gott uns unerwartet von hinnen ruft! -
Neben der Zeit ist auch die A r t der Heimholung bedeutsam:
Elia wird auf feurigem Wagen mit feurigen Rossen
hinaufgeführt. Wie paßt doch dieser Abschluß zu dem Leben
dieses Knechtes Gottes! Feurig war die ganze Art seiner
Wirksamkeit gewesen, feuriger Eifer für die Ehre des Herrn
hatte ihn erfüllt. Wie ein Wetter war er je und je
erschienen. Nun wird er plötzlich im Wetter auf feurigem
Wagen heimgeholt. - Gott weiß den Seinen ein Ende zu
schenken, das zu ihrem Leben paßt! Gewiß hat Elia eine
einzigartige Stellung im Reich Gottes eingenommen. Aber auch
das schwächste Gotteskind darf sich dessen trösten, daß es
einmal von oben abgeholt wird, ähnlich wie der arme Lazarus
von den Engeln in Abrahams Schoß getragen wurde. Ein alter
Pilger sagte bei einem Gespräch über einen langersehnten
Bahnbau: ,,Meine Bahn ist längst fertig, meine Wagen sind
schon bereit!"