1Kö 19,18
A.Christlieb
Elia sprach: ,,Ich habe geeifert um den Herrn und bin allein
übriggeblieben." Gott sprach: ,,Ich will lassen übrigbleiben
siebentausend in Israel, aller Knie, die sich nicht gebeugt
haben vor Baal." 1. Könige 19, 14 u. 18
Es war für Elias schwer, sich in die so jäh gewandelten
Verhältnisse hineinzufinden. Wo war da Gottes Führung? Elia
erkannte sie nicht. Gott aber kannte das rechte Heilmittel
für seinen Knecht. Er bewegte ihn, sein ganzes Herz vor Gott
auszuschütten. Und das war es, was Elia nottat. - Für alle,
die in ähnlicher Lage sind, gilt es, den Rat des Psalmwortes
zu befolgen: ,,Liebe Leute, schüttet euer Herz vor ihm aus!"
,,Er ist der rechte Vater über alles, was Kinder heißt im
Himmel und auf Erden" (Ps. 62, 8 Eph. 3, 15). Wenn die
traurigen Emmausjünger dem Heiland die Ursache ihrer
Niedergeschlagenheit erzählen, wenn Johannes der Täufer seine
Zweifelsfragen vor Jesu kundwerden läßt; wenn Mose zu Gott
schreit und seinen Kummer ihm offenbart (2. Mose 15, 25; 17,
4; 4. Mose 16, 4), wenn Hiskia den Drohbrief Sanheribs vor
Gott ausbreitet (2. Kön. 19, 14), dann sind diese alle auf
dem rechten Weg. Wie mancher fühlte sich schon ganz
erleichtert, wenn er einem treuen Gottesmann seine Not
erzählen konnte. Wieviel mehr ist das der Fall, wenn wir dem
Vaterherzen Gottes alles offenbaren! - Er ist der Gott alles
Trostes. Er gibt dem Elia einen Blick, der ihn wunderbar
stärkt. Elia steht doch nicht allein da! Siebentausend
Getreue sind noch um ihn her im Land. Gott kennt sie.
Ähnlichen Trost hat Gott oft gespendet. Abraham findet
im götzendienerischen Kanaan einen Melchisedek! Josuas
Kundschafter finden in Jericho eine Frau, die Glauben hat an
den Gott Israels. Jeremia erlebt, daß ein Mohr ihn in Gottes
Auftrag rettet (Jer. 38 ff.). Paulus lernt am Hofe Neros
Gotteskinder kennen und in der üppigen Weltstadt Korinth hat
Gott ein ,,großes Volk".