1Kö 18,37
A.Christlieb
Elias Gebet um Feuer
»Und da die Zeit war, Speisopfer zu opfern, trat Elia, der
Prophet, herzu und sprach: Herr, Gott Abrahams, Isaaks und
Israels, laß heute kund werden, daß du Gott in Israel bist
und ich dein Knecht und daß ich solches alles nach deinem
Wort getan habe! Erhöre mich, Herr, erhöre mich, daß dies
Volk wisse, daß du, Herr, Gott bist, daß du ihr Herz danach
bekehrest« (1. Kön. 18, 36 u. 37).
Bei dem Gebet des Elia um Feuer wollen wir auf zwei Stücke
achten, die seiner Bitte besondere Macht verliehen.
1. Gott allein die Ehre!
Das Ziel, auf das Elia mit ganzer Kraft gerichtet war, war
kein selbstsüchtiges, sondern Gottes Anerkennung und Israels
Bekehrung. Obwohl das Gebet ganz kurz war, so kam doch der
Wunsch, daß Jehova jetzt als Gott offenbar werden möge,
zweimal darin vor. Durch die Offenbarung Jehovas sollte
Israels Herz bekehrt werden. Das war Elias Ziel.
Wer beim Beten von allen stolzen und selbstsüchtigen
Hintergedanken frei ist, wer nichts sucht als Gottes Ehre und
das Heil der Menschen, der darf Großes erbitten. Elia kann
uns lehren, die erste Bitte im Gebet des Herrn (»Dein Name
werde geheiligt!«) wirklich an die erste Stelle zu setzen
(vgl. Josua 7, 9 u. Joh. 12, 28).
2. Kein Segen für selbstgewählte Wege!
Ein zweiter Hinweis liegt in dem Ausdruck: »Laß kund werden,
daß ich solches alles nach deinem Wort getan habe.« Dieses
Wort zeigt uns, daß Elia bei seinen Anordnungen (V. 30-35)
und seinen Bitten der völligen Übereinstimmung mit Gottes
Willen gewiß war. Weil er wußte, daß er im Gehorsam gegen
Gott so gehandelt hatte, deshalb durfte er nun die göttliche
Bestätigung auf seinen Weg herabflehen.
Das ruft uns zu: Wenn wir auf unsere Wege und Unternehmungen
göttliche Beglaubigung herabflehen wollen, so müssen diese
Unternehmungen auch mit dem Willen Gottes im Einklang stehen.
Wenn wir für selbst gewählte Bahnen den Segen Gottes
erbitten, so sind wir nicht in den Fußspuren Elias.