1. Könige

1Kö 17,2 A.Christlieb Gehe weg von hinnen und verbirg dich am Bach Krith. Ich habe den Raben geboten, daß sie dich daselbst versorgen sollen. 1. Könige 17, 2-7

Elia war ein Mensch gleich wie wir. Sein erstes öffentliches Zeugnis hatte einen gewaltigen Eindruck gemacht. Leicht hätte die Anerkennung an sein Ohr dringen können: ,,Das war ein kräftiges Wort an Ahab! Gott sei Dank, daß der König auch einmal solchen Ton hört!" Ebenso konnten Einflüsse vom königlichen Hof her kommen, er solle nicht so streng und ernst reden. - Manche gesegneten Zeugen Gottes sind diesen Gefahren erlegen. Durch die Lobreden fielen sie aus der Demut; durch den Druck weltlichen Einflusses bestimmt, nahmen sie der Wahrheit Schärfe und Spitze. Elia wurde vor beiden Gefahren bewahrt dadurch, daß Gott ihn in die Stille am Bache Krith führte. Dort war er vor dem Zorn des Ahab ebenso sicher wie vor jedem schädlichen Einfluß. Auch uns ruft Gott zur Stille. Verfolgt man die Geschichte entgleister und gestrauchelter Knechte Gottes, so wird man nicht selten das demütige Bekenntnis des Pearsal Smith hören, er habe sich nicht genug in die Stille zurückgezogen. - Die Stille am Bach Krith hatte aber noch eine andere Bedeutung für Elia. Bald sollte er auf dem Karmel vor aller Öffentlichkeit eine Schlacht schlagen, aus der sein Glaube als Sieger hervorgehen durfte. Vorher hat er im Verborgenen zwei Feinde im eigenen Herzen zu überwinden: Sorgengeist und Ungeduld. Bei der anhaltenden Dürre flossen die Wassertropfen im Bach täglich spärlicher; und die Versorgung durch die Raben war alles andere als eine menschlich gesicherte Stellung. Leicht konnte er da in die Gewalt des Sorgenteufels geraten. - Und die Ungeduld! Er, der ein ganzes Volk für Gott zurückgewinnen wollte, er mußte Tag für Tag untätig daliegen. Doch Elia blieb still. Wenn Gott Zeit hatte, hatte er auch Zeit. - Wohl uns, wenn wir in solchen verborgenen Proben auch überwinden.