1. Könige

1Kö 12,24 A.Christlieb So spricht der Herr: Solches ist von mir geschehen. 1. Könige 12, 24

In diesen Worten wird uns das wichtige Geheimnis erschlossen, wie ein Mensch, der gegen die bestehenden Verhältnisse tobt, in einem Augenblick lernt, sich still zu fügen. - Salomos Sohn, der König Rehabeam, erlebt, daß zehn Stämme von ihm abfallen und unter Jerobeam ein selbständiges Königreich bilden. Er rast. Er tobt. Er sammelt ein Heer von 180 000 Mann. Er will die Abtrünnigen mit Gewalt wieder unter seine Botmäßigkeit zwingen. Man kann sich vorstellen, wie dieser Gewaltmensch vor Wut knirschte. Er hatte die um Milderung der Lasten bittenden Abgesandten der zehn Stämme angeschrien: ,,Mein kleinster Finger soll dicker sein, denn meines Vaters Lenden. Mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtigt, ich will euch mit Stachelpeitschen züchtigen" (V. 10 f.). Jedes verständige Zureden, jeder Versuch, ihn zu beschwichtigen, hätte bedeutet, Öl ins Feuer zu gießen. Und diesen wild tobenden Menschen vermag der Prophet Semaja mit einem kurzen Hinweis zu bändigen und die bereits entfachte Kriegsfackel im Augenblick auszulöschen. Er tritt vor den König und die ganze Streitmacht hin und ruft: ,,Höret die Worte Gottes: So spricht der Herr: Ihr sollt nicht hinaufziehen, jedermann gehe wieder heim. Denn solches ist von mir geschehen!" - Des Königs zornrotes Gesicht entfärbt sich. Die schon gezückten Schwerter werden in die Scheiden zurückgestoßen. Rehabeam erkennt, daß er es nicht mit Menschen, sondern mit Gott zu tun hat. Und gegen den wagt er sich doch nicht aufzulehnen. Still zieht er heim und fügt sich in Gottes Willen. - Liebe Seele, die du dich auflehnst gegen böse Menschen und schlimme Verhältnisse: Höre des Herrn Wort: ,,Solches ist von mir geschehen!" Du sollst gedemütigt, zerbrochen und für die ewige Seligkeit zubereitet werden. Beende den nutzlosen Krieg. Lege die Waffen nieder. Sprich still: Mein Vater! Dein Wille geschehe!