1. Könige

1Kö 11,4 Ch.Spurgeon "Denn als Salomo alt war, neigten seine Frauen sein Herz fremden Göttern zu." 1. Könige 11,4

Du meinst nach zehn, zwanzig oder dreißig Jahren als Christ dich doch sehr viel weiterentwickelt zu haben im Vergleich zu dem Menschen, der du warst, als du zuerst zu Christus kamst? Du kannst jetzt die Unvorsichtigkeiten deines ersten Eifers erkennen und blickst mit Mitleid auf jene jungen Leute nieder, die so wenig von dem Weg zum Himmel wissen, von dem du so viel weißt. Die so wenig Kraft haben, wovon du jetzt eine große Portion besitzt. Die so wenig die Anschläge des Satans kennen, vor denen du dich so geschickt behütet hast. Lieber Bruder, beglückwünschst du dich zu deiner Entwicklung? Sei versichert: Wenn wir dahin kommen, uns viel auf unsere erreichten Fortschritte zugute zu halten, so sind wir nahe daran, in Selbstvertrauen, fleischliche Sicherheit und schädlichen Hochmut zu verfallen. Liegt eure Stärke irgendwo anders als da, wo sie wirklich zu finden ist, nämlich in Christus? Seid ihr weiser, als ihr ward, oder habt ihr irgendeine Weisheit gefunden außer der, daß euch Christus zur Weisheit gemacht ist? Meint ihr wirklich, daß zwanzigjährige Erfahrung eure Verdorbenheit verändert hat, daß ihr jetzt frei von Leidenschaften seid, daß eure sündigen Neigungen nicht mehr so stark sind, wie sie waren, daß ihr es weniger nötig habt zu wachen, weniger nötig, allein auf das Opfer Christi und das Werk seines Geistes zu vertrauen? Meint ihr das? "Wer da steht, der sehe zu, daß er nicht falle!" Ich habe gehört, daß mehr Pferde am Fuß eines Hügels fallen als an fast allen anderen Stellen; und ich weiß, daß mehr Christen gegen das Ende ihres Lebens hinfallen als zu jeder anderen Zeit. Die Verfehlungen, von denen das Alte und Neue Testament berichten, wurden nicht von jungen Männern in der Hitze der Leidenschaft begangen, sondern von Männern im hohen oder mittleren Alter. Lot war kein Knabe, als er nach Sodom zog. David war kein junger Mann, als er mit Bathseba sündigte. Petrus war kein Kind, als er seinen Herrn verleugnete. Ich verachte nicht die Erfahrung eines Christen, aber wenn sie zum Gott erhoben wird, möchte ich sie in Stücke brechen.





J.Kroeker Von Salomo und seinem Fall.

"Als Salomo alt war, neigten seine Frauen sein Herz fremden Göttern zu, sodass sein Herz nicht vollkommen war mit dem Herrn, seinem Gott, wie das Herz seines Vaters David." 1.Kön. 11,4 ff.

Diese fremde Geistesatmosphäre blieb nicht ohne Einfluss, weder auf das Volk noch auf den König. "Denn als Salomo alt war, neigten seine Frauen sein Herz fremden Göttern zu, dass sein Herz nicht vollkommen war mit dem Herrn, seinem Gott, wie das Herz seines Vaters David." Was ab er im Laufe der Vergangenheit in Israel auf Grund der Hingabe an Gott auferbaut worden war, konnte auch nur allein auf dieser Grundlage seinen Bestand haben. Jede Abweichung musste naturgemäß zur Erschütterung und zuletzt zur Katastrophe führen. Israel war nicht berufen, auf Grund kluger Machtpolitik eine Weltmacht zu werden. Es war in Abraham für eine prophetische Mission berufen worden. Hier allein lag Israels Existenzrecht inmitten der Völkerwelt.

Anstatt dass nun Salomo seine glänzende Stellung ausnutzte, um Gottes Offenbarung und dessen Altäre unter die Nachbarvölker zu tragen, da trugen die Völker durch ihre Prinzessinnen die Altäre ihrer Gottheiten mitten in das Herz des öffentlichen und zentralen Lebens Israels. Es war mithin damals so, wie es auch gegenwärtig im Zeitalter der Kirche Christi ist: Entweder erschließt die Kirche durch ihre Botschaft sich die Welt und zieht sie mit in ihre Offenbarung und in ihr Heil hinein, oder sie erschließt sich der Welt und diese zieht sie durch ihre Propaganda in ihre heidnische Frömmigkeit und ihre mythische Gottesvorstellung und Weltanschauung hinein. Und auf manchen Kathedern und manchen Kanzeln der christlichen Jahrhunderte loderte nicht nur das Feuer des Herrn, man opferte auf denselben auch den Götzen modernen Heidentums und widergöttlicher Weltanschauungen.

Verbunden mit dieser innerlichen Verirrung war auch das kostspielige Leben, zu dem Salomos ganze Hofhaltung führen musste. Jede der ausländischen Prinzessinnen brachte neben ihren Launen auch ihren Luxus mit. Außerdem musste der ganze ausländische Götterkultus miterhalten werden. Götter-Dämonen sind aber immer sehr anspruchsvoll. Ein Moloch erwartete sogar, dass ihm Kinder geopfert werden sollten. Nur der lebendige und wahre Gott, der Schöpfer der Welt und Vater der Menschheit erwartet nicht Opfer. Er erwartet kindliche Liebe, Gemeinschaft des Geistes, Hingabe an seine Offenbarung. Er fordert nicht, Er gibt. Fordert Er Liebe, Hingabe, Gehorsam, dann nur zu dem Zweck, um uns auf dieser Grundlage desto reicher begnadigen und segnen zu können.