1Kö 5,7
Ch.Spurgeon
"Und jene Vögte versorgten den König Salomo mit Speise . . .
Auch die Gerste und das Stroh für die Rosse und Wagenpferde
brachten sie an den Ort, da er war, ein jeder nach seiner
Ordnung." 1. Könige 4,27-28
Die Diener Salomos waren verpflichtet, seinen Vorschriften zu
gehorchen. Einige von ihnen hatten fette Rinder für Salomos
Tisch zu liefern, andere hatten darauf zu achten, daß zu
demselben Zweck Rehe gejagt und Vögel gemästet wurden.
Andere wiederum waren beauftragt, Gerste und Stroh für die
Rosse zu liefern. Wenn sie nicht an ihrem Platz geblieben
wären, wenn zum Beispiel der Mann, der Gerste für die Rosse
zu liefern hatte, die Küken damit gefüttert hätte, wäre eine
große Verwirrung entstanden.
Lieber Freund, wenn du nicht das tun willst, wofür du
bestimmt bist, sondern durchaus etwas versuchen mußt, was
außerhalb deines Aufgabenbereiches liegt, geht alles
verkehrt. Das Auge ist sehr nützlich, aber wenn es sich
beharrlich weigerte zu sehen und durchaus hören wollte,
würden wir auf der Straße überfahren werden. Lieber Freund,
weißt du, was du tun kannst, wozu dich der Herr begabt hat
und worin er dich gesegnet hat? Dann bleibe dabei und klage
niemals über deine Aufgabe! Kritisiere nicht andere, deren
Werk von dem deinigen verschieden ist. Der kleine Finger
verrichtet Dienste, die der Daumen nicht kann, und für den
Daumen gibt es Dinge, die der Zeigefinger nicht zu tun
vermag. So sollte es in der Gemeinde Gottes sein: Jeder
sollte seine Aufgabe erkennen und sie in der Kraft des
Heiligen Geistes und aus Liebe zum Herrn Jesus ausführen.
Beachtet, daß einige von uns verpflichtet sind, mehr
als andere zu tun. Manche von uns tragen besondere
Verantwortung, und wenn wir sagten: "Ich will nicht mehr tun
als alle anderen auch!", würden wir nicht für die Stellung
taugen, in die Gott uns berufen hat. Mir ist nicht bange,
daß jemand von euch zuviel für Christus tun wird; aber
ich möchte, ihr versuchtet es. Prüft einmal, ob ihr zu
aufopfernd, zu eifrig oder zu hingebend sein könntet.
Ich habe nie einen gekannt, der sich eines so seltenen
"Verbrechens" anklagen konnte. Nein, wir fühlen alle, daß
unser Herr alles, was wir tun könnten, verdient und weit
mehr!