2Sam 23,10
Ch.Spurgeon
"Er jedoch erhob sich und erschlug unter den Philistern,
bis seine Hand müde wurde und am Schwert klebte."
2. Samuel 23,10
Dieser tapfere Mann war auch nur ein Mensch, obwohl er
aufstand und die Philister schlug. Deshalb stritt er, bis
seine Hand müde wurde und er nicht mehr konnte. Er kam an
die Grenze seiner Kraft und war gezwungen aufzuhören. Dies
mag jene edlen Männer etwas trösten, deren Kraft im Dienst
Gottes etwas müde geworden ist. Vielleicht schelten sie
sich selbst, aber es ist wirklich kein Grund dazu da. Denn
von ihnen mag es wie von Eleasar heißen, daß sie nicht des
Kampfes müde sind, obwohl sie im Kampf müde geworden sind.
Wenn ihr diesen Unterschied bei euch machen könnt, ist es
gut. Wir möchten dem Herrn Tag und Nacht dienen können, aber
das Fleisch ist schwach, und wir haben keine Kraft mehr in
uns. Das ist nichts Sonderbares, und es liegt keine Sünde
darin.
Vielleicht wurde Eleasar durch die ungeheure Menge seiner
Feinde müde. Er hatte Dutzende mit seinem Schwert
niedergehauen, aber immer mehr kamen noch. Es schien eine
Wiederholung jenes Tages zu sein, an dem Simson die Philister
erschlug. Vielleicht bist du das Werkzeug gewesen, einige
zu Christus zu führen, aber die schreckliche Anzahl der
Unbekehrten bedroht dein Gemüt, bis du dich müde fühlst.
Vielleicht wurde Eleasar auch müde, weil ihm keiner half. Es
bedeutet einen großen Beistand, ein Wort der Ermunterung von
einem Kameraden zu erhalten und zu fühlen, daß man nicht
allein steht. Aber als Eleasar um sich blickte, sah er
nur die Rücken der fliehenden Feiglinge, und er hatte die
Philister mit seinem Schwert niederzumähen. Wen wundert es,
daß er zuletzt müde wurde? Aber wie gut, daß er erst müde
wurde, als es ihm gestattet werden konnte; das heißt, der
Herr erlaubte seiner Müdigkeit nicht, ihn zu überwinden,
bis die Philister geschlagen waren. Eleasar wurde erst
schwach, als es galt, die Beute zu verteilen. Und wenn wir
zurücksinken, wenn Lob zu verteilen ist, brauchen wir uns
nicht zu beunruhigen. Es gibt genug Leute, die nie etwas
getan haben, aber gern bereit sein werden, den Verdienst von
all dem, was vollbracht wurde, einzuheimsen.
Ch.Spurgeon
"Er jedoch erhob sich und erschlug unter den Philistern,
bis seine Hand müde wurde und am Schwert klebte."
2. Samuel 23,10
Ich erinnere mich, von einem Seemann gelesen zu haben,
der verzweifelt kämpfte, um den Angriff eines feindlichen
Schiffes abzuwehren. Als der Kampf vorüber war, stellte
man fest, daß er seine Hand nicht öffnen konnte, um seinen
Stutzsäbel loszulassen. Er hatte ihn mit solcher Kraft
gepackt, daß es unmöglich war, seine Hand vom Schwert zu
trennen, bevor man eine chirurgische Operation vollzogen
hatte. Dies war auch bei Eleasar der Fall. Das Kleben
seiner Hand am Schwert beweist die Energie, mit der er seine
Waffe ergriffen hatte. Zuerst erfaßte er sie in der rechten
Weise, so daß er sie festhalten konnte. Ich wünschte, einige
unserer Neubekehrten ergriffen das Evangelium in einer
besseren Weise, als sie es tun. Viele junge Leute forschen
nicht in der Schrift. Sie picken hier und da Sprüche auf,
wie Tauben Erbsen aufpicken, und sehen nicht die Beziehungen
der Glaubenslehren zueinander. Aber der ist der rechte Mann,
für Gott zu kämpfen, der das Schwert der Wahrheit beim Griffe
faßt, der sie wie einer ergreift, der weiß, was er erlangt
hat. Wer das Wort Gottes mit Verständnis und mit Anstrengung
erfaßt hat, der wird es wahrscheinlich festhalten.
Nachdem Eleasar sein Schwert gut ergriffen hatte, hielt er
es fest. Was ihm auch in der Schlacht widerfuhr, er ließ
seine Waffe keinen Augenblick fallen. Wenn er nur einmal
seine Hand geöffnet hätte, so wäre sie nicht erstarrt.
Oh, junger Mann, ich hoffe, du wirst das alte Evangelium
ergreifen, es stets festhalten und nie deine Hand erschlaffen
lassen. Und dann, was wird dir dann widerfahren? Nun, dies,
daß du zuletzt nicht mehr imstande sein wirst, deine Hand
erschlaffen zu lassen. Ich habe mich oft gefreut, die
Beharrlichkeit ernster Arbeiter zu beobachten, die ihr Werk
für den Herrn Jesus so von Herzen liebten, daß sie nicht
davon ablassen konnten. Evans war es gewohnt, mit seinem
alten Pony von Stadt zu Stadt zu reisen, um das Evangelium zu
predigen. Als er dem Tod nahe kam, glaubte er, noch immer in
der alten Ponychaise zu sein, und seine letzten Worte waren:
"Fahr zu!" Seht, wie die Hand am Schwert klebte!
Ch.Spurgeon
"Das Volk kehrte um hinter ihm her, doch nur um zu plündern."
2. Samuel 23,10
Macht es euch traurig zu sehen, daß viele Christen mehr
Ungläubigen als Gläubigen gleichen? Bedrückt es euch, sie am
Tag der Schlacht alle weglaufen zu sehen? Seid getrost! Sie
können zurückgebracht werden, und eure persönliche Tapferkeit
für Gott kann das Mittel sein, sie zurückzubringen. Die
Schwachen werden, wenn der Herr euch stark macht, Mut aus
eurer Tapferkeit schöpfen. Sie mögen nicht fähig gewesen
sein, einem lebendigen Philister ins Gesicht zu sehen, aber
sie verstehen es, einen Toten zu plündern. Sie werden nach
einer Weile zurückkommen, wenn die Beute zu verteilen ist.
Es ist im Grunde nichts Geringes, das niedergeschlagene Volk
des Herrn zu ermutigen. Eleasar freute sich, sie wieder auf
dem Schlachtfeld zu sehen. Ich denke, daß er ihnen keinen
Verweis gab, sondern vielleicht sagte: "Nun, seid ihr
zurückgekehrt? Teilt den Raub unter euch auf! Ich könnte es
alles selbst beanspruchen, aber ich will nicht. Ihr könnt
es gern haben." Es gibt Beispiele dafür, daß ein Mann, der
mit dem Herrn lebt und im Namen Gottes spricht, eine ganze
Gemeinschaft auf den rechten Weg zurückbringen kann. Wenn du
Gott um Treue anflehst, und wenn seine Gnade in dir ist, dann
sei am Tag der Schlacht fest, und du wirst andere schwankende
Seelen befestigen.
Junger Mann, du trittst in ein großes Geschäftshaus ein. Das
ist sehr gefährlich für dich, aber wenn dich der Herr stärkt,
kannst du das ganze Haus in eine Kirche verwandeln. Wage es,
ein Eleasar zu sein, vorwärts zu gehen und die Philister
allein zu schlagen: Du wirst bald finden, daß andere in dem
Haus sind, die ihre Meinungen verborgen gehalten haben. Aber
wenn sie dich vortreten sehen, werden sie offen auf die Seite
des Herrn treten. Viele Feiglinge schleichen umher. Bemühe
dich, sie zu beschämen. Viele sind unentschieden. Laß sie
einen tapferen Mann sehen, und er wird der Bannerträger sein,
um den sie sich scharen werden.