1Sam 23,4
A.Christlieb
Da fragte David wieder den Herrn. 1. Sam. 23, 4
Für alle, die auf Gottes Wegen wandeln wollen, gilt es, nach
Davids Vorbild den Herrn immer wieder um Rat und Licht zu
bitten. Mit e i n e r Befragung ist es nicht immer getan.
Unser Geschick wechselt oft in überraschend kurzer Zeit.
Dann steht man wieder da und weiß nicht, was man tun soll.
Davids Beispiel zeigt uns das richtige Verhalten in solchem
Falle: Er fragte Gott ein zweites Mal! Ihm war die Weisung
zuteil geworden: ,,Zieh gen Kegila!" Bei seinen Männern aber
stieß er auf Widerstand. Sie sahen in diesem Kriegszug nach
Kegila eine Vermehrung der Gefahr die ihnen durch Saul
drohte, denn Kegila lag in dessen Herrschaftsbereich. Der
spätere Versuch Sauls, David in Kegila gefangenzunehmen (V.
7 ff.), zeigt, daß ihre Bedenken nicht unbegründet waren.
Davids Männer handelten nach dem Grundsatz: Jeder ist sich
selbst der Nächste. - Was sollte David nun tun? Einerseits
hatte er die klare, göttliche Weisung, nach Kegila zu ziehen.
Auf der anderen Seite widersetzten sich seine Leute diesem
Plan. Ließ David sich nun einfach umstimmen? Das wäre
Schwäche gewesen. David stand unter göttlicher Leitung.
Gott sollte in allen Dingen den letzten Ausschlag geben. So
fragte David den Herrn ein zweites Mal. Und wieder gab der
Herr ihm den Befehl: ,,Zieh gen Kegila!" Durch die erneute
Bestätigung des göttlichen Befehls wurde Davids Gang fest und
unerschütterlich. Seine Männer vermochten ihn nicht wankend
zu machen, vielmehr vermochte er sie umzustimmen, daß sie
willig mit ihm gingen. - Viele Menschen lassen sich schnell
durch ihre Umgebung beeinflussen. Dadurch wird ihr Gang
schwankend und unzuverlässig. Sie sind Wetterfahnen. Wer
aus dieser verkehrten Art heraus will, der lerne von Davids
seliger Gewohnheit. Sie macht unsern Gang stetig und gewiß.
- Wie nötig sind in unserer Zeit Leute, deren Gang Gott fest
gemacht hat!