1Sam 23,2
A.Christlieb
Da fragte David den Herrn. 1. Sam. 23, 2
David, der Mann nach dem Herzen Gottes, ist in mancherlei
Notlagen gekommen. Aber immer ging er denselben Weg. Er
eilte mit allem, was ihm unklar war, zum Herrn selber,
um Licht und Leitung zu erflehen. Aus dieser heiligen
Gewohnheit erwuchs dem David mannigfaltiger Segen. Zunächst
blieb ihm die Gewißheit erhalten, daß er auf Gottes Wegen
und nicht auf eigenen Wegen wandelte. Das war besonders
bedeutsam in der Lage, die in 1. Sam. 23 geschildert wird.
David lebte damals noch in der Verfolgungszeit durch Saul.
Da wurde ihm die Nachricht gebracht, die Philister hätten
die Grenzstadt Kegila überfallen und seien dabei, die
Getreidevorräte abzuschleppen. Darin lag die
unausgesprochene Bitte um Hilfe. David aber brach daraufhin
nicht sofort auf, sondern suchte Gottes Angesicht und fragte:
,,Soll ich hingehen und die Philister schlagen?" Manch einer
würde in diesem Falle das Gebet um Leitung für überflüssig
gehalten und die Frage selber entschieden haben. David aber
hielt es mit Recht für notwendig, Gott zu fragen. Er wollte
bei einem etwaigen Kriegszug vor allen Dingen die Gewißheit
haben, daß dies Unternehmen von Gott gewollt sei. Besaß er
diese Klarheit, so war er des glücklichen Ausganges gewiß. -
Und David blieb nicht ohne göttliche Antwort. Der Herr gab
ihm volle Klarheit darüber, daß der Weg nach Kegila der
rechte sei. Jetzt konnte er getrost und zuversichtlich
dorthin gehen. - Auch bei all unseren Plänen kommt es darauf
an, ob dieselben mit Gottes Willen übereinstimmen. Ist das
der Fall, so wird kein Hindernis uns aufhalten können. -
Viele Aufforderung zu allerlei Mithilfe treten in unserer
Zeit an den gläubigen Christen heran. Dadurch entsteht die
Gefahr, daß sie ihre Kräfte zersplittern und für Aufgaben
verwenden, zu denen sie nicht von Gott berufen sind. Wohl
uns, wenn wir uns nicht vom eigenen Gutdünken, sondern von
Gottes Willen leiten lassen.