1. Samuel

1Sam 7,1 J.Kroeker Von seinen Gerichten.

"Da kamen die Leute von Kirjath-Jearim und holten die Lade des Herrn hinauf und brachten sie in das Haus Abinadabs auf dem Hügel, und sie weihten seinen Sohn Eleasar, dass er die Lade des Herrn hütete." 1.Sam. 7,1.

Werden wir den Mut finden, nicht nur bis zu der im Gericht verloren gegangenen und im Dienste der Philister gestandenen Bundeslade, sondern bis zu Gott selbst zurückzufinden? Werden wir bis zur Quelle selbst zurückkehren, wenn es sein muss, auch über die Bundeslade und den Tempelkultus hinweg? Oder wird uns unsere Kirche Ersatz bieten für den Herrn der Kirche? Oder werden wir im formellen Bekenntnis zu Christo bereits die innerliche Gemeinschaft mit Christo sehen? Wird uns unsere christliche Vielgeschäftigkeit in unseren Vereinen und Unternehmungen höher stehen als die Sammlung neuer Gotteskräfte und neuer Glaubensperspektiven im Umgang mit Gott? Werden wir uns damit begnügen, uns äußerlich zwar von der Welt zurückzuziehen, ohne den Geist der Welt in uns zu richten? Wird uns Heiliges genügen, ohne dass wir den Heiligenden gefunden haben, durch den wir allein geheiligt werden können?

Wenn je, so dürstet unsere Gegenwart nach göttlichen Wirklichkeiten. Ihr genügt nicht mehr das Heilige. Sie sehnt sich nach dem Heiligenden. Man ist vielfach so satt geworden unserer Tempel, unserer Altäre und unserer Kulte, weil man in seiner Sehnsucht doch so durstig blieb nach Gott, dem lebendigen Gott! Wie oft waren sie zwar Denkmäler jener äußeren Formen, die die Kraft des göttlichen Lebens einstmals entsprechend dem geistlichen Verständnis der Gemeinde schuf. Sie haben aber aufgehört Zeugen zu sein von jener weltüberwindenden Kraft, die gegenwärtig in den Gemeinden lebt! Wie oft redeten sie zwar von einer glaubensstarken Vergangenheit, offenbarten aber mit ihrer gegenwärtigen Leere auch den ganzen Jammer einer glaubensarmen Gegenwart!

Daher zurück bis zu Gott selbst, wer Gottes ist! Finden wir nicht bis zu Gott selbst zurück, dann schützt uns auch das Einholen der Bundeslade nicht. Die Welt macht in ihrem antichristlichen Kampf nicht Halt vor unseren hohen Kirchentürmen, vor unseren geschmückten Altären, vor unseren in Samt gebundenen Katechismen, vor unseren fein formulierten Bekenntnissen, vor unserem äußeren Prophetenmantel und vor unserer angenommenen Apostelsprache. Sie bricht zusammen allein vor der lebendigen und gegenwärtigen Macht Gottes und seines Gesalbten, die sich auch heute noch auswirkt in denen, die dem Wesen nach Gottes und seines Sohnes Jesu Christi sind.