Rt 3,4
W.Nee
Er wird dir sagen, was du tun sollst. Ruth 3,4
Alle Israeliten sollten ihr Familienerbe behalten, von Josuas
Zeiten bis zum Kommen Christi; daher die Rückgabe des in
fremde Hände geratenen Besitzes im Jubeljahr. Und weil die
Kontinuität des Besitzes nur gewahrt werden konnte, wenn der
ursprüngliche Eigentümer Erben hatte, bestand ein weiteres
Gebot: Wenn ein Mann starb und eine Witwe, aber keine Söhne
hinterließ, mußte ein naher Verwandter die Witwe heiraten und
die Familie fortpflanzen. Noomis Fall lag noch schlimmer.
Verwitwet, war sie jetzt zu alt, um noch Kinder gebären
zu können. Wie konnte das Erbe ihres verstorbenen Mannes
zurückgewonnen werden? Ihre Schwiegertochter Ruth war
willig, aber eine Fremde. Nur der betagte Boas war nahe
genug verwandt, um helfen zu können. Würde er eine
Ausländerin lösen? Denn Ruth war nicht damit aus der Not
geholfen, daß jemand für sie ihre Ländereien zurückkaufte.
Sie mußte geheiratet werden. Sie mußte sich selbst Boas
darbieten.
Wenn wir uns Gott nicht darbieten, ist die Erlösung etwas
Leeres, Steriles. Boas spendete Ruth mit Recht Lob, daß sie
sich nicht den jüngeren und reizvolleren Männern zugewandt
hatte, weil sie Gottes Gebot befolgen wollte. Ein Blick auf
ihre Nachkommenschaft zeigt uns, wie reich sie dafür belohnt
wurde. Sich Gott weihen bringt hohe Dividenden.