Ri 1,21
A.Christlieb
Aber die Kinder Benjamin vertrieben die Jebusiter nicht.
Richter 1, 21
Eine betrübliche Feststellung. Sie wird auch gemacht bei den
Kindern Manasse, Sebulon, Asser, Naphtali und Dan. Ganz
genau berichtet Gottes Wort über Sieg und Niederlage des
Volkes Gottes. Wenn das schon im Alten Bund so war, wieviel
mehr wird in den Büchern Gottes genau vermerkt, ob die
Streiter Jesu Christi Herr werden über ihre Feinde oder
nicht. Erfreulich ist, daß bei Dan erwähnt wird, wie dieser
Stamm in Kampfesstellung gegenüber den Kanaanitern bleibt.
Aber wie wehmütig ist die Feststellung, daß Dan
zurückgeschlagen und aufs Gebirge hinaufgedrängt wird. So
kann es uns auch ergehen im Kampf mit der Sünde, wenn wir
nicht wachsam sind. Wenn wir nicht anhalten mit Bitten und
Flehen, dann können alte Sündenmächte, die man längst für
überwunden hielt, ihr Haupt wieder emporheben und uns schwere
Niederlagen beibringen. Von Timotheus heißt es ,,...auf daß
dein Zunehmen in allen Dingen offenbar werde." Wo aber der
Weg des Stammes Dan gewählt wird, da wird der Rückgang und
der Rückfall offenbar. In manchen Christenherzen sitzt die
Liebe zum Geld, zur Fleischeslust, zum zornigen Dreinfahren
so fest und zäh, daß man die ungebrochene Macht dieser Sünden
bald gewahr wird. Man braucht etwa nur eine alte Geldschuld
anzufordern, und im Mienenspiel wie in der Sprache entsteht
eine große Aufregung. Ähnliches erlebt man bei den anderen
Sünden. Das muß aber nicht so bleiben. Josua ist gestorben.
Er konnte den Kindern Israel nicht mehr helfen. Unser Herr
Jesus lebt! Er ist der nie überwindbare Siegesheld. Wir
brauchen dem Heiland nur zu zeigen, wo in den Gründen unseres
Herzens die Kanaaniter noch verborgen sitzen. Wir können
sie angreifen mit dem Belagerungswerkzeug des unablässigen
Gebetes. Dann werden wir erleben die Wahrheit des Wortes:
,,Jesus ist Sieger."