Jos 7,21
A.Christlieb
Achan sprach: Ich sah - und mich gelüstete - ich nahm -
ich verscharrte. - Josua sprach: Weil du uns betrübt hast,
so betrübe dich der Herr. Josua 7, 21-25
Wir wollen Achans Geschichte näher betrachten. - Da tritt
der Mann ein in ein vornehmes Haus. Im Flur hängt ein
kostbarer Mantel. ,,Das wäre was für dich" raunt der
Versucher ihm zu. Achan besieht den Mantel. Er legt ihn
um die Schultern. Der paßt wie angegossen! Und sieh - in
der Ecke ein Geldbeutel und gar eine Stange Gold! Flugs
genommen, in die Taschen gesteckt, Mantel aufgerollt und ab!
Satan hat gewonnen! - Ach, hätte Achan auf die feine Stimme
des Gewissens gehört! Hätte er ein Herz gehabt, das nach dem
trachtete, was droben ist! Hätte seine Frau ihn gewarnt, als
er den Raub verscharrte. Er hatte aber an seiner Frau wohl
eine Saphiraseele! Jetzt hat er wohl allerlei Schätze, aber
dazu ein böses Gewissen. Ganz Israel ist voll Freude. Man
feiert den herrlichen Sieg. Aller Angesichter strahlen.
Auf Achans Stirn nur liegt ein Schatten. Ihm schmeckt
das Festmahl nicht an dem Tisch, unter welchem sein Raub
versteckt liegt. Andere Väter mochten mit ihrer Hausgemeinde
Gott danken für das Wunder seiner Hilfe. Achan kann nicht
beten. Das böse Gewissen raubt ihm, was uns ein Stück Himmel
hier auf Erden gibt: Vertrauten Umgang mit Gott. - Andern
Tags schon ereilt ihn sein Geschick. Das Los trifft seinen
Stamm, sein Geschlecht, sein Vaterhaus, seinen Namen. Josua
verurteilt ihn im Namen Gottes zum Tode durch Steinigung.
Ganz Israel muß antreten, jeder mit einem Stein. Und bald
häuft sich über dem Missetäter ein ganzer Hügel: Achans
Schandmahl im Tale Achor. - Uns aber ruft Achan zu: ,,Die da
reich werden w o l l e n , fallen in Versuchung und Stricke."
- Es ist besser, Ausschau zu halten nach den goldenen Gassen
des oberen Jerusalems und nach den weißen Kleidern der
Gerechtigkeit Gottes, als nach einem babylonischen Mantel
und einer Stange Gold!