Jos 7,10
J.Kroeker
Von den Kraftquellen unseres Glaubens.
"Da sprach der Herr zu Josua: Steh auf, warum liegst du auf
deinem Angesicht? Israel hat sich versündigt." Jos. 7,10 f.
Josua hatte bisher wunderbar Gott erlebt. Ein sehr klares
Programm war ihm geworden, als er mit seinem ohnmächtigen
Volk vor den Toren Jerichos stand. Der Fürst über das Heer
des Herrn war ihm erschienen und hatte zu ihm gesagt:
"Fürchte dich nicht, warum liegst du auf deinem Angesichte?"
Da erhielt Josua jenes wunderbare Siegesprogramm, auf Grund
dessen er später Jericho einnehmen konnte. Und dieser Mann
liegt nun verzagt auf seinem Angesicht. Dreihundert Mann
waren nachher ausgezogen, um die kleine Stadt Ai einzunehmen.
Die Männer von Ai hatten jedoch die Israeliten geschlagen und
da war das ganze Volk mutlos geworden.
Was wäre aus der ganzen Zukunft Israels geworden, wenn
dies die Grund- und Dauerstellung eines Josua und seines
Volkes geblieben wäre und er nicht auf dem Boden erlebter
Niederlagen Gott erlebt hätte? Wenn nicht der Herr selbst
einem Josua erschienen wäre und zu ihm gesprochen hätte:
"Warum liegst du auf deinem Angesicht? Stehe auf!" Aber Gott
offenbarte sich ihm und enthüllte ihm zunächst die Gründe,
warum die Niederlage hatte kommen müssen. Und was tat der
Glaube eines Josua? Er stellte sich ein auf diese empfangene
Gottesoffenbarung. Von Gottes Seite die Erleuchtung, die
Offenbarung, das neue Licht, die neue Zuversicht, die Gott
ihm gab, - und von Josuas Seite die Antwort: die Hingabe an
dieses Wort. So wurde wiederum jener Glaube geboren, der
sich nachher stärker erwies als die ganze damalige fast
verzweifelte Lage des Volkes.
Wir erinnern uns hier noch an ein Ereignis, an dem wir sehen,
wie vielseitig der Glaube Gott immer wieder erlebt. Da kommt
einst eine junge Prophetenwitwe zum Propheten Elisa. Sie
klagte: "Mein Mann ist gestorben und nun wollen meine
Schuldner mir auch noch meine beiden Söhne nehmen." Elisa
fragte sie: "Was hast du in deinem Hause?" "Nichts als einen
Krug Öl", antwortete sie. Wir wissen, welch einen Auftrag
ihr alsdann vom Propheten wurde.
Und was geschah? Erlebte die Witwe in ihrer Armut Gott?
Gewann ihr Glaube neue Funken, als sie auf das Wort des Herrn
hinging und leere Gefäße sammelte und mit diesen sich dann
zurückzog in die Gegenwart Gottes? Du sagst vielleicht: "Das
ist mein innerer Zustand." Es hat den Anschein, als ob in
meinem Innenleben nichts vorhanden sei an Kraft, an Liebe,
an Vertrauen. - Gehe einmal hin und suche leere Gefäße,
Menschen, die völlig zusammengebrochen sind in ihrem
Vertrauen, die nicht mehr lieben können, und fang einmal an,
diesen in der Gegenwart Gottes zu dienen. Auch dein Ölkrug
wird fließen, und indem du segnest, wirst du gesegnet werden.