Jos 1,9
D.Rappard
Siehe, ich habe dir geboten, daß du getrost und sehr
freudig seiest.
Jos. 1,9.
Wem gilt dies Wort? Kann es A l l e n gelten? - Es
wurde gesprochen zu Josua, dem eine große Aufgabe zugeteilt
worden und der sich seiner Schwachheit schmerzlich bewußt
war. Wer in ähnlicher Lage sich befindet, darf den Trost
dieser Zusage für sich fassen.
Das Wort gilt nicht denen, die in der Weltlust leben.
Ihnen g e b i e t e t Gott, daß sie Buße tun, daß sie weinen
und heulen sollen über ihr Elend (Ap. 17, 30; Jak. 5, 1).
Es gilt auch nicht solchen, die in träger Selbstsucht sich
um den Dienst ihres Gottes nicht kümmern, oder im Bewußtsein
ihrer Kraft keine göttliche Hilfe begehren. Ihnen sagt
Gottes Wort: Dienet dem Herrn mit F u r c h t, und freut
euch mit Z i t t e r n (Ps. 2, 11).
Aber wo ein Gotteskind, das seine Zuflucht zu Jesu
Gnade genommen hat, etwa seufzt und zagt, weil es sich arm
und elend fühlt; wo es sich vor innere oder äußere Aufgaben
gestellt sieht, die es in eigener Kraft nicht bewältigen kann
und doch zu Gottes Ehre lösen möchte; wo es angefochten wird
durch Gedanken der Mutlosigkeit und Traurigkeit, so darf es
heute merken auf seines Gottes Wort: Siehe, Ich habe d i r
geboten, ja, geboten, daß du getrost und sehr freudig seiest!
Herr, ich beuge mich vor Deinem Wort; kein
falscher Trost soll mich betören. Aber wenn Du
zu meinem Herzen sprichst: Sei getrost! Dann
will ich glauben und mich freuen Deiner Hilfe.