5Mo 7,22
A.Christlieb
Der Herr, dein Gott, wird die Kanaaniter ausrotten vor dir,
einzeln nacheinander. Du kannst sie nicht eilend vertilgen,
auf daß sich nicht wider dich mehren die Tiere auf dem Felde.
5. Mose 7, 22
Ein wichtiges Wort Moses bezüglich der Ausrottung der
Kanaaniter! Nach Gottes Willen sollten dieselben nicht
gleich anfangs und mit einem Schlag vernichtet werden.
Israel war zahlenmäßig noch nicht so gewachsen, daß es das
ganze Land hätte besiedeln können. Wilde Tiere hätten
überhand genommen. Einzeln, nacheinander sollten die
verbliebenen Reste der Feinde verschwinden. - Das ist ein
wichtiger Hinweis auch im Blick auf den Kampf der Christen
gegen die Sünde. Wenn ein Mensch durch die Wirkung des
Heiligen Geistes gläubig wird, dann entsteht etwas Neues in
ihm. Der Herr Jesus macht Wohnung in seinem Herzen. Gott
läßt aber nicht die Sünde im Herzen sterben. Dieselbe muß
sich nur zurückziehen. Sie verliert ihre Herrscherstellung.
Bis dahin hatte der Mensch die Sünde liebgehabt. Jetzt ist
die Liebe des Herzens auf den Herrn Jesus gerichtet, der sein
Leben für uns ließ, und auf die Sünde bekommt der Gläubige
einen Haß. Die Liebe zum Herrn Jesu aber will bewahrt,
gepflegt, genährt werden. Das geschieht durch treuen Umgang
mit dem Wort Gottes, durch ernstes Gebet im Kämmerlein und
durch Gemeinschaft mit treuen Christen, durch Demütigung und
Leiden. Wo das alles zu finden ist, da wächst die Liebe zum
Herrn Jesus und der Haß gegen das Arge. Wo das fehlt, da
wagen sich die Mächte der Sünde mit ihren ,,eisernen Wagen"
aus den Gründen des Herzens wieder hervor, überfallen uns und
werfen uns nieder, wie David es zu seinem Entsetzen erleben
mußte. - Nicht wir vertreiben und töten die Sünde; das ist
Gottes Werk. Wir können nur wachsen in der Liebe zu Gott,
unserem Heiland. Der wird mit unseren Kanaaniterresten dann
schon fertig.