5Mo 7,2
A.Christlieb
Wenn der Herr die Kanaaniter vor dir dahingibt, daß du sie
schlägst, so sollst du sie verbannen, daß du keinen Bund mit
ihnen machst, noch ihnen Gunst erzeigest. 5. Mose 7, 2
,,Wenn der Herr sie vor dir dahingibt." Ein bedeutsamer
Hinweis. Allein wäre Israel nie mit den Kanaanitern fertig
geworden. Das erlebten sie schon vor der Riesenfestung
Jericho. Gott gab sie dahin. Nun konnte Israel den
Geschlagenen den Rest geben. David mußte erst den Goliath
fällen. Als die Philister sahen, daß ihr Stärkster tot war,
da flohen sie alle. Nun erst konnte Israel ihnen nachjagen
und sie vernichtend schlagen. So geht es auch mit der Sünde
in unserem Herzen. Der Heilige Geist bricht ihre Macht. Nun
beginnt unser Kampf mit den grundsätzlich überwundenen
Feinden. Als Losung wird uns zugerufen der Befehl: ,,Du
sollst sie verbannen." Todfeindschaft der Sünde! Bei Israel
hieß es: Keinen Bund machen mit den Kanaaniterresten. Es gab
unter den letzteren solche, die sich harmlos stellten und
ein Bündnis mit Israel begehrten. So kann sich im inneren
Leben der Geiz tarnen als Sparsamkeit, der Ehebruch als
Freundschaft. - Gott befiehlt Israel weiter: ,,Keine Gunst
bezeigen." Im inneren Leben ist das besonders wichtig. Nie
mit Rücksicht auf weltliche Umgebung sich dem sündigen
Treiben anpassen. Gott befiehlt: Verbannen! Es gilt, die
Sünde in den Tod zu geben und zwar täglich! David sagt im
Psalm 101: ,,Jeden Morgen will ich vertilgen alle Gottlosen
im Lande." Jeden Morgen? Genügt da nicht die einmalige
Ausrottung? O, nein! Das ist ähnlich dem Unkraut im Garten.
Die Wurzeln stecken im Boden. Aus den Resten wachsen immer
neue Pflanzen empor. Was nützt im Garten einmaliges
Ausrotten des Unkrautes? Will man einen unkrautfreien Garten
haben, dann muß man dem Unkraut täglich zu Leibe gehen. Wie
sieht es in deinem Herzen aus? Ist es verunkrautet oder
täglich neu gesäubert? Unausgesetzter Kampf den
Kanaaniterresten!