4Mo 21,8
Ch.Spurgeon
"Da sprach der Herr zu Mose: Mache dir eine feurige Schlange
und befestige sie an ein Panier; und es soll geschehen, wer
gebissen ist und sie ansieht, der soll am Leben bleiben!"
4. Mose 21,8
Das Heilmittel für die gebissenen Israeliten war eine eherne
Schlange, und für die Sünder ist das Heilmittel der
gekreuzigte Christus.
"Unsinn", sagten vielleicht manche Israeliten, als sie
hörten, daß eine auf einem Pfahl erhöhte eherne Schlange
das Mittel zu ihrer Heilung sein sollte. "Lächerlich! Wer
hat je so etwas gehört? Wie ist das möglich? Eine eherne
Schlange, auf einem Stamm erhöht, soll uns von unseren Wunden
heilen, wenn wir sie anblicken?! Alle Kunst der Ärzte kann
das nicht; wie soll es denn ein Blick auf jene Schlange tun?
Unmöglich!"
Wenn es auch viele gibt, die eine eherne Schlange nicht
verachten würden, so verschmähen sie dennoch Christus, den
Gekreuzigten. Soll ich euch sagen, was sie über ihn sagen?
Sie reden über ihn wie über die eherne Schlange. Ein Kluger
äußerte: "Wenn eine Schlange das Unglück verursacht hat, wie
kann eine Schlange es wieder ungeschehen machen?" Manche
meinten, es sei doch eine eherne und keine goldene Schlange;
was sollte ihnen diese eherne Schlange nützen? Man würde
nicht viel dafür bekommen, wenn man sie einschmelzen ließe.
So oder ähnlich reden die Menschen auch über Christus.
Er wird von den Menschen verachtet und verworfen. Er ist
ein Mann der Schmerzen und mit Leiden vertraut. Und sie
verbergen das Angesicht vor ihm, weil sie nicht begreifen
können, wie er ihnen helfen könnte.
Das Kreuz Christi ist dem äußeren Anschein nach das
einfältigste unter allem Einfältigen. Wenn ihr aber das
wunderbare Walten der Gerechtigkeit Gottes näher erwägt
und besser versteht, so werdet ihr feststellen, daß selbst
die unendliche Weisheit Gottes keinen weiseren Plan hätte
entwerfen können, als er ihn in dem gekreuzigten Christus
geoffenbart hat.