4Mo 21,2
A.Christlieb
Wenn du dies Volk unter meine Hand gibst, will ich ihre
Städte verbannen. 4. Mose 21, 2
Es gibt im geistlichen Leben Kämpfe, die gleichen dem Kampf
Arads gegen Israel. Die Gläubigen des Neuen Bundes haben
die Verheißung: ,,Die Sünde wird nicht herrschen können
über euch" (Röm. 6, 14). Dieses Wort hat immer wieder
übertriebene Hoffnungen geweckt. Die Sünde stirbt nicht
in uns. Sie kann uns mit stürmender Macht überfallen. Wir
,,müssen" nicht unterliegen. Aber jeder wahre Kämpfer wird
Niederlagen zu verzeichnen haben, wie Israel durch Arad.
Nun kann ein Gottesmensch Vermögensverluste und
Gesundheitsschädigungen still aus Gottes Hand hinnehmen.
Aber - Niederlagen im Kampf gegen die Sünde, das gibt Jammer,
das gibt tiefes Weh, das gibt Tränen! Tränen, wie David
sagt: ,,Ich schwemme mein Bette die ganze Nacht mit Tränen!"
Diese Tränen sind aber nicht der Abschluß des Kampfes. Die
Niederlage hat das Herz überführt: Meine Kraft ist Ohnmacht.
Der Sieg ist des Herrn! Im Glauben an Gottes Kraft geht's
nun in den Kampf. Und dann gibt es Sieg, Gottes Sieg! Es
gibt auch ein ,,Horma", eine Verbannung. - Die Herzen der
meisten Christen gleichen dem Land Kanaan zur Zeit der ersten
Eroberungen. Weite Strecken waren vom Feind gesäubert. In
den Gründen aber saßen hier und da Kanaaniter, die hatten
eiserne Wagen. Die ließ man leben, weil sie zu stark waren
(Richter 1, 19). Das darf nicht sein! Kol. 3, 5 ruft uns
zu: ,,Tötet eure Glieder, die auf Erden sind: Hurerei,
Unreinigkeit, Geiz." ,,Reiß aus das Auge! Hau ab die Hand,
den Fuß!" - Wer kommt nun praktisch zu solchem ,,Horma"?
David sagt Psalm 101, 8: ,,Jeden Morgen will ich vertilgen
alle Gottlosen im Lande." Das bedeutet: Die Säuberung von
allem Bann darf nicht nur gelegentlich betrieben werden. Das
ist unsere tägliche Aufgabe. Das ist unser Flehen bei der
Morgenwache. Da zeigen wir Gott unsere besonderen Gefahren
und holen uns Überwinderkräfte aus seinem Heiligtum.