4Mo 21,1
A.Christlieb
Wenn du, Herr, dies Volk unter meine Hand gibst, will ich
ihre Städte verbannen. 4. Mose 21, 1-3
Es gibt Geschichten im Alten Testament, die gleichen
reizvollen Gegenden, die niemand kennt, weil noch keine
Eisenbahnlinie dorthin führt. So geht es auch mit der
Geschichte des Kampfes gegen den König von Arad. Er
überfällt Israel, schlägt ihre Streiterschar und führt
etliche gefangen weg. Das gibt für Israel einen tiefen
Schrecken. Man wendet sich zu Gott, bittet um Sieg über Arad
und verspricht, alles zu verbannen, wie Gott es befohlen
hatte. Es folgt ein zweiter Kampf. Arad wird geschlagen
und all sein Hab und Gut verbannt. - Eine merkwürdige
Geschichte! Gott hatte Israel bestimmt verheißen, alle seine
Feinde umzubringen. Die Niederlage kam gänzlich unerwartet.
War der Angriff zu wuchtig, zu überraschend? War Israel
durch falsche Sicherheit geschwächt? Nun! Israel findet
sich nicht mit dieser Niederlage ab. Es wendet sich zu Gott.
Es gelobt: Wenn du dieses Volk in meine Hand gibst, will ich
alle ihre Städte verbannen. Nicht einen Pfennig will ich für
mich einstecken! - Dieses Gelübde läßt tief blicken. Israel
untersucht das eigene Herz und findet in einem dunklen Winkel
gewisse Dinge, die es Gott ausliefern muß: ,,Herr, ich will
alles verbannen", will nichts für mich behalten. - Nun zieht
Israel mit zerbrochener eigener Kraft, im Vertrauen allein
auf Gottes Treue und Macht, in den Kampf. Und siehe: Jetzt
geht alles anders. Wieder ziehen Arads Streiterscharen
heran. Mit wuchtigem Angriff hoffen sie Israel zu
zerschmettern. Aber: Der Angriff kommt bald ins Stocken.
Israel dringt siegreich vor. Arad muß fliehen. Israel jagt
ihm nach. Der Sieg ist ein vollkommener. Und Israel erfüllt
sein Gelübde. Der Feind und all sein Besitz wird verbannt,
vernichtet, ausgerottet. Die Gegend erhält den Namen Horma,
Verbannung. - Das ganze Erleben ist ein hoch bedeutsames
Sinnbild für den Kampf des Christen gegen die Sünde.