4. Mose

4Mo 16,26 A.Christlieb Weichet von den Hütten dieser gottlosen Menschen. 4. Mose 16, 26

Als die Rotte Korah sich gegen Mose auflehnte, erging an Israel der Befehl, sich von diesen Menschen gänzlich zu trennen. Die Korahiten verwarfen die göttlichen Ordnungen. Sie tasteten die Führerstellung Moses an, wollten alle Unterschiede innerhalb des Volkes beseitigen und eine Gleichstellung herbeiführen (V. 3). Das versteckte Ziel war natürlich ihre eigene Erhöhung. Ein frecher Geist der Empörung tat sich in ihren Worten kund (V. 3, 12-14). Wie verhielt sich Mose nun diesen Menschen gegenüber? Übte er nachsichtige Duldung? War er der Meinung, der Aufruhr würde von selbst zu Ende gehen? Nein! Auf Gottes Anordnung hin befahl er (V. 24), Israel solle sich von den Aufrührern so völlig trennen, daß niemand auch nur etwas berühre, was jenen gehörte. Jede Annäherung hätte Verflechtung in das Gericht über sie bewirken können. - Wir leben in einer Zeit, wo die Zuchtlosigkeit mächtig um sich greift. Da gilt es für die Gemeinde des Herrn Jesu, wieder ernste, heilige Zucht zu üben im Namen Gottes. In vielen Fällen muß die Losung heißen: ,,Scheidet euch von ihnen!" - Mose vermied bei seinem Auftreten gegen die Rotte Korah zwei Abwege. Er ließ sich nicht durch fleischliche Zorneswallung gegen diese schändlichen Empörer hinreißen. Er bat nicht Gott, den Herrn, die Erde aufzureißen und diese Menschen lebendig von dem feurigen Abgrund verschlingen zu lassen. Sein Gebet war nur: ,,Wende dich nicht zu ihrem Speisopfer!" Welch vorsichtiges, zartes Maßhalten gegenüber seinen Beleidigern! Auf der anderen Seite sehen wir bei ihm aber auch nichts von der falschen Milde, die den Ernst der Sünde und die Verletzung der Ehre Gottes gering anschlägt. - Jünger Jesu dürfen nicht weichlich und feige zurückschrecken vor der Ausübung ernster Zucht. Es gibt Fälle, wo für sie nur eine Losung bleibt: ,,Scheidet euch von ihnen!"