2. Mose

2Mo 33,20 S.Keller 2. Mose 33, 20: «Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein Mensch wird leben, der mich siehet.»

Das war damals so! Man konnte von Gott nur etwas erfahren durch seine Taten, durch Träume, durch Visionen und das Gesetz, dem das Gewissen zustimmte. Nachher ward das anders: in seinem Sohne Jesus Christus hat er sich ganz anders offenbart. Ein wundersam freundlicher Heiland zog durchs Land, heilte, half, vergab Sünden und offenbarte des Vaters Liebe in Wort und Wesen, bis er sagen durfte: Wer mich siehet, siehet den Vater. Dann ist Jesus wieder in die Unsichtbarkeit zurückgegangen, aber er hat einen Glanz zurückgelassen, der von ihm zeugt. Hast du noch niemals aus eines Menschen Augen diesen Freudenschein leuchten sehen? Hast du selbst noch nichts davon verspürt, daß, wo Vergebung der Sünde ist, hier schon ein Stück ewigen Lebens offenbar wird und ein Stück süßer Seligkeit deine Brust erfüllt? - Aber das alles ist doch nur Stückwerk: erst müssen wir ganz anders ihm ähnlich geworden sein, bis wir es ertragen können, ihn zu sehen, wie er ist. Aber etwas dürfen wir uns jetzt schon jener wundergroßen Freude getrösten, wenn wir Jesum schauen in seiner Herrlichkeit und seiner Schönheit. Wie werden wir erst anfangen neu zu leben, wenn wir ihn sehen!

Herr Jesus, wir sehnen uns danach, dich zu sehen in deiner Schöne. Hauche solcher Hoffnung dadurch Leben ein, daß wir jetzt schon etwas wie ein Unterpfand davon erleben in deiner unsichtbaren Nähe. Herr, stärke uns die Liebe zu dir! Amen.