2Mo 33,14
Ch.Spurgeon
"Soll ich selbst gehen und dich zur Ruhe führen?" 2. Mose
33,14
Was konnte sich Mose mehr wünschen? Und was können auch wir
uns mehr wünschen? Wir sind so töricht, daß wir uns oft nach
menschlicher Stärke umsehen, obwohl wir nur stark sind, wenn
wir den Herrn auf unserer Seite haben.
Beachtet nun, daß Mose nicht davon in Kenntnis gesetzt wurde,
daß Gott ihm seinen Schwiegervater senden werde, damit er
ihn begleite; es wurde ihm nicht gesagt, daß Josua, sein
Nachfolger, ihn begleiten würde; auch wurde ihm nichts
über die siebzig Ältesten gesagt, welche die Last der
Verantwortung mit ihm teilen sollten. Mose sollte ihre
Gegenwart und Hilfe bekommen; aber seine wirkliche Kraft
sollte darin liegen: "Mein Angesicht wird mit dir gehen." Er
sollte eine Reise von großer Bedeutung und eine Reise großer
Prüfungen antreten; aber dies ist die ganze Fürsorge, die
er nötig hatte, und Gott brauchte ihm nichts anderes zu
gewähren. Aber der Herr fügte hinzu: "Ich werde dir Ruhe
geben."
Für einen christlichen Arbeiter ist es höchst wichtig, Ruhe
zu haben, wie das auch für Mose wichtig war. Die am meisten
arbeiten, müssen am meisten ruhen, und wenn sie mit ihrem
Geist arbeiten, können sie das nur mit Erfolg tun, wenn sie
sehr viel Ruhe haben. Gott sagt: "Ich will dir Ruhe geben."
Die Ruhe, die Gott uns gibt, können wir getrost annehmen.
Ich glaube, viele Diener Jesu wären bessere Arbeiter, wenn
sie mehr Ruhe genössen. Unser Heiland schlief während des
Sturmes auf dem galiläischen Meer, obwohl er ja gewußt hatte,
daß ein Sturm im Anzug war. Aber er fühlte sich in seines
Vaters Liebe und Fürsorge so ruhig und glücklich, daß er sich
im hinteren Teil des Schiffes niederlegte, um zu schlafen.
Wenn ihr euch schwach und beunruhigt fühlt und nicht wißt,
was ihr am besten tun sollt, dann tretet vor Gottes
Angesicht, und ihr werdet Ruhe finden.