2Mo 17,9
A.Christlieb
Mose sprach zu Josua: Zieh aus und streite wider Amalek.
Morgen will ich auf des Hügels Spitze stehen und den Stab
Gottes in meiner Hand halten. 2. Mose 17, 9
Wenn wir, wie Mose, den Dienst der Fürbitte tun, so wollen
wir nicht versäumen, wie Mose den Stab Gottes in unsere Hände
zu nehmen. Was ist damit gemeint? An diesen Stab knüpfen
sich viele Erinnerungen an frühere göttliche Durchhilfen.
Wenn Israel diesen Stab sah, gedachte es an die Zeit des
Auszuges aus Ägypten. Dieser Stab hatte einst Pharaos Stab
und Schlangen verschlungen. Dieser Stab war aufgehoben,
als das Wasser des Nil in Blut verwandelt wurde, als die
Strafwunder Pharaos Trotz brachen, und als das Rote Meer
zerteilt wurde zur Rettung des Volkes. In diesem Sinne
wollen auch wir den Stab Gottes in die Hand nehmen. Wir
wollen die Erinnerung an die Tage, wo Gott uns früher
beigestanden, im Herzen tragen. Das wird uns Mut geben, voll
Zuversicht den Herrn anzurufen. - Der Stab aber war mehr
als ein bloßes Erinnerungszeichen. Er war, mit Gottes Wort
verbunden, zu einer Waffe und einem Segen sondergleichen
geworden. Zwar haben wir keinen Gegenstand, der Wunder
wirken könnte, aber wir haben das, was die Hauptsache bei dem
Stab gewesen ist, das mit demselben verbundene Wort Gottes.
Wenn wir die Verheißungen im Glauben festhalten, dann haben
wir den Stab Gottes in der Hand, der uns auf dem Gebetshügel
hilft. - Es sei erlaubt (wir reden ja nur im Gleichnis), an
eine dritte Bedeutung des Stabes zu erinnern. Er war auch
ein Wanderstab. Bereits bei seiner Berufung in Midian trug
Moses ihn bei sich (2. Mose 4, 2). Mit ihm wanderte er nach
Ägypten zu Pharao und später mit dem Volke durch die Wüste
nach Kanaan. - Laßt uns in diesen Drangsalstagen oft zum
Gebetshügel eilen in dem Bewußtsein, daß wir Wanderer sind
zur Ewigkeit.