2Mo 16,21
C.H.Spurgeon
,,Sie sammelten aber Man alle Morgen."
2 Mose 16, 21.
Trachte danach, daß du das Gefühl deiner gänzlichen Abhängigkeit
von des Herrn Wohlwollen und Wohlgefallen zur steten Erneuerung
deiner reichsten Freude wach erhaltest. Laß dir nie einfallen,
vom alten Manna leben zu wollen, noch sehne dich nach Hilfe von
dem Ägypten dieser Welt. Alles muß von Jesu kommen, sonst bist
du in Ewigkeit verloren. Ein altes Salböl ist nicht imstande,
dir die rechte Salbung des Geistes zu gewähren; dein Haupt
bedarf frisches Öl, das darauf muß ausgegossen werden aus dem
goldenen Horn des Heiligtums, sonst geht es aller Herrlichkeit
verlustig. Heute bist du vielleicht auf dem Gipfel des Berges
Gottes, aber der dich dorthin gebracht hat, muß dich auch dort
erhalten und bewahren, sonst sinkst du schneller wieder zurück,
als du dir nur träumen lässest. Dein Berg steht nur dann fest,
wenn Er ihn auf der richtigen Stelle gründet; verbirgt Er aber
sein Antlitz, so wirst du bald von Trübsal getroffen werden.
Wenn der Heiland sieht, daß es zu deinem Besten notwendig ist,
so gibt's kein Fenster, durch welches du das Blau des Himmels
erblickst, daß Er nicht im Augenblick verdunkeln kann. Josua
hieß die Sonne stille stellen, aber Jesus kann sie in dickste
Finsternis verwandeln. Er kann deinem Herzen jeden Freudenstrahl
entziehen, deinem Auge jeden Lichtblick, deinem Leben jede Kraft
und Regung; in seiner Hand allein liegt all dein Trost, und auf
seinen Wink entschwindet er dir. Der Herr will mit Absicht, daß
wir diese stündliche Abhängigkeit von Ihm fühlen und erkennen,
denn Er allein ist's, der uns gestattet zu bitten um ,,unser
tägliches Brot," und Er allein verheißt, ,,daß unser Alter sei
wie unsre Jugend." Ist's nicht am allerbesten für uns, daß es so
ist, auf daß wir recht oft vor seinem Gnadenthron erscheinen,
und beständig erinnert werden an seine Liebe? O, wie reich ist
doch die Gnade, die so unaufhörlich darreicht, und sich nicht
vor unsrer Undankbarkeit verbirgt! Der goldene Regen höret
nimmer auf, die Segenswolke schwebt allezeit über unsrer
Wohnung. O Herr Jesu, wir werfen uns vor Dir nieder und
bekennen, daß wir untüchtig sind ohne Dich zu allem Guten, und
bei jedem Gnadengeschenk, das Du uns gibst, beten wir Deinen
heiligen Namen an und preisen Deine unerschöpfliche Liebe, die
uns mit dem besten Weizen speiset, und mit Honig aus dem Felsen
sättiget.