2Mo 8,24
C.H.Spurgeon
,,Allein, daß ihr nicht ferner zieht."
2 Mose 8, 24.
Das ist ein listiges Wort, dies Wort aus dem Munde des
Erz-Tyrannen Pharao. Wenn die armen, geknechteten und
unterdrückten Israeliten notwendig außer Landes ziehen müssen,
dann marktet er mit ihnen, die Reise solle nicht weit hinweg
gehen; nicht so weit, daß sie der Furcht vor seinem gewaltigen
Heere entfliehen oder der Beobachtung seiner Kundschafter sich
entziehen könnten. Ganz nach derselben Weise hat's die Welt
nicht gern, wenn man sich ihr nicht gleichstellen will, wenn man
sich in Wort und Wandel, in Gesinnung und Gesittung von ihr
unterscheidet; sie möchte gern freundlich mit uns tun und es
nicht mit uns verderben durch eine zu harte Hand. Der Welt
absterben, mit Christo begraben werden in den Tod, das sind
Erfahrungen, die der fleischliche Sinn lächerlich findet und zu
Spott macht; und darum wird das redliche Streben derer, die sich
nach Christi Befehl und Willen richten und Ihm aufrichtig
nachfolgen wollen, fast allgemein verkannt und selbst verdammt,
und wenige sind, die's noch ernst damit nehmen. Die Klugheit der
Welt empfiehlt den Weg der Mäßigung und redet von
,,Vermittlung." Nach der Meinung dieser fleischlichen Weisheit
wird zugegeben, daß Sittenreinheit etwas sehr Wünschenswertes
sei; aber wir werden gewarnt, es damit nicht zu ernst zu nehmen;
Wahrheit sei ohne Zweifel ein edles Ziel, aber Zweifel solle man
nicht zu strenge richten, und Irrtümer seien ohnedies nicht zu
vermeiden. ,,Ja," spricht die Welt, ,,seid allerdings geistlich
gesinnt, aber versagt euch nicht ganz alle muntere Gesellschaft,
einen Tanz in Ehren oder eine schöne Oper. Was nützt's, eine
Sache so zu verschreien, die doch so sehr zum guten Ton gehört
und die alle Welt mitmacht?" Scharen von Christus-Bekennern
geben diesen schlauen Vorstellungen nach, zu ihrem ewigen
Verderben. Wenn wir dem Herrn ganz nachfolgen wollen, so müssen
wir in die Wüste der Entsagung fliehen und das Ägypten der
fleischlichen Welt hinter uns zurücklassen. Wir müssen ihren
Grundsätzen, ihren Freuden, ihrer lauen Frömmigkeit den Abschied
geben und weit hinwegziehen an die Stätte, wohin der Herr seine
Geheiligten beruft. Je weiter weg von der Natter, desto besser.
Allen wahren Gläubigen verkündet der Posaunenschall: ,,Gehet aus
von ihr, mein Volk, daß ihr nicht teilhaftig werdet ihrer
Sünden."