2Mo 4,31
A.Christlieb
Und das Volk glaubte. 2. Mose 4, 31
Mose und Aaron sind zu ihrem Volke gekommen. Sie haben die
Ältesten Israels versammelt. Aaron redet zu ihnen alle
Worte, die Gott zu Mose gesprochen. ,,Und das Volk glaubte".
Dies kurze Sätzlein hat Bedeutung für alle Zeiten.
Gottgewirkter und gottvertrauender Glaube ist die einzige
Rettung der Menschheit. Wie kommt er zustande? Bei den
Ältesten Israels einfach dadurch, daß Aaron Gottes Worte
weitergab. Das sagt uns: Verkündigung des Wortes Gottes ist
das Mittel, wodurch Glaube entsteht. - Das gilt auch für
den Heilsglauben des Neuen Bundes, der die ganze Fülle der
Erlösermacht Gottes in Christo wirksam werden läßt, wie
Paulus Römer 1 0, 1 7 schreibt: ,,So kommt der Glaube aus
der Predigt, die Predigt aber durch Gottes Wort." - Laßt uns
beten um Erhaltung und Vermehrung glaubenweckender Predigt!
- Im gleichen Vers 31 heißt es weiter: ,,Und da sie horten,
daß der Herr die Kinder Israel heimgesucht und ihr Elend
angesehen hätte, neigten sie sich und beteten an." Ihr Elend
hatten die Ärmsten längst gekannt und tief empfunden. Aber
von einer Heimsuchung aus Gnaden wußten sie nichts. Noch
steckten sie mitten im Elend drin. Noch war nichts von Heil
und Rettung zu sehen. Das einzig Neue war - Gottes Wort.
Und das war ihnen genug. Das ergriffen sie im Glauben. Das
war ihnen die Bürgschaft für die Rettung. Das beugte sie
nieder in den Staub und ließ sie vor ihrem Gott anbeten! -
Ähnlich geht es der Menschheit auch heute. Sie steckt im
Elend der Sündenknechtschaft. Selber kann sie sich nicht
helfen. Da dürfen wir ihr die frohe Kunde bringen, wie Gott
in Christo sein Volk heimsucht und die volle Erlösung aus
Satans Gewalt gebracht hat. Wohl dem, der da gläubig
zugreift wie die Ältesten in Israel und anbetend vor Gott
niedersinkt.
W.Nee
Als sie hörten, daß der Herr sich Israels angenommen und daß
er ihr Elend angesehen hatte, verneigten sie sich und beteten
an. 2. Mose 4,31
An ihrer Lage hatte sich nichts geändert. Es war ihnen nur
durch Mose und Aaron versichert worden, Gott habe sie in den
vierhundert und mehr Jahren nicht vergessen. Diese
Versicherung genügte. Sie neigten sich in Anbetung.
Wir fühlen uns unfähig, Gott anzubeten, weil wir meinen, er
habe uns in unseren Nöten vergessen und es uns überlassen,
damit fertig zu werden. Wir waren krank und sehnten uns nach
Genesung; seit Monaten sind wir arbeitslos und können noch
immer keine Stellung finden; unsere Schwierigkeiten in der
Familie scheinen sich endlos fortzusetzen (obwohl es wohl
kaum 430 Jahre sind!); trotz all unserer Gebete sträuben sich
unsere nächsten Angehörigen hartnäckig, an Gott zu glauben;
die alten quälenden Umstände bleiben bestehen. Wie können
wir ihn da anbeten? Unsere Lippen sind stumm - bis wir
anfangen zu sehen. Es kommt ein Tag, da wir Gottes Wege
verstehen und plötzlich wissen, daß er uns nicht vergessen
hat. An dem Tag tun sich die schweigenden Münder auf, die im
Groll verhärteten Häupter neigen sich. Dankbar erkennen wir
in allem Gottes Gnade und bewundern anbetend seine Wege.