1Mo 50,20
W.Nee
Ihr freilich hattet Böses wider mich im Sinne, Gott aber
hatte im Sinne, es zum Guten zu wenden. 1. Mose 50,20
Für Joseph hatte Gott eine besondere Aufgabe: Israel vor dem
Verhungern zu bewahren. Der Weg, den er ihn führte, war
höchst ungewöhnlich, aber am Ende konnte Joseph zu seinen
Brüdern sagen: »Gott hat mich euch vorausgesandt, um uns alle
am Leben zu erhalten.« Er verstand, was Gott beabsichtigt
hatte. Die Frage ist: Begreifen auch wir dies? Von unseren
ersten Anfängen an hat Gott seine Hand auf uns gelegt, nicht
erst dann, wenn wir bewußt seine Diener werden. Schon ehe
wir geboren waren, hat er in seiner Voraussicht unsere
Lebensumstände bereitet. Er bestimmte, wessen Kind wir sein
sollten, auch wenn wir selber oft meinen, wir seien in die
falsche Familie hineingeboren! Manche von uns sind mit ihren
Eltern zwar einverstanden, aber sie hätten lieber andere
Geschwister oder Verwandte! Auch Joseph hätte so denken
können - mit Recht, denn sie wollten ihm Böses antun. Doch
unser ganzer Lebensweg ist von Gott vorausgeplant. Bei allem
hat er etwas »im Sinne«, und alles gedenkt er »zum Guten zu
wenden«. Wenn wir Gottes weise Fügungen in unserem Leben
nicht erkannt haben, ist uns eine große Gelegenheit, ihn zu
preisen, entgangen.