1Mo 45,23
A.Christlieb
Joseph sandte seinem Vater zehn Esel, mit Gut aus Ägypten
beladen. Und Jakob sprach: Es ist genug, daß mein Sohn
Joseph noch lebt. 1. Mose 45, 23 u. 28
Wir mögen zu Weihnachten beschenkt worden sein. Wir haben
uns erfreut besonders an der Freude der Kleinen und an
ihrem Jubel über erfüllte Wünsche. Wir dürfen aber nicht
stehenbleiben bei den irdischen Gaben! - Unser Text
berichtet von einer einzigartigen Bescherung. Joseph, der
totgeglaubte Sohn Jakobs, sendet seinem Vater zehn Esel,
beladen mit den auserlesensten Kostbarkeiten Ägyptens. Was
mag da zutage gefördert worden sein an Schätzen! Die Heilige
Schrift berichtet darüber nichts Einzelnes. Aber eines teilt
sie uns mit: Sie schildert den alten Vater Jakob, wie er den
Berg von Geschenken sieht und was er dazu sagt. Und da heißt
es nicht: ,,Seht doch diese kostbare ägyptische Stickerei!
Und hier die herrliche, goldene Schale, die edlen Perlen,
diesen Kopfschmuck!" Kein Wort dieser Art. Jakob ruft nur:
,,Es ist genug, daß mein Sohn Joseph noch lebt! Was sollen
mir die Esel und Geschenke?! Ich will hin und meinen Sohn
Joseph wiedersehen und seiner froh werden!" - So ähnlich
sollte es zur Weihnachtszeit aussehen im Herzen der Christen.
Wir bekommen zwar keine zehn Esel und keine Berge von
Geschenken. Es gibt vielleicht nur einen kleinen Teller und
ein paar arme Nichtigkeiten. Aber, eins ist wichtig: Können
wir wegeilen von den irdischen Geschenken zu der Gabe Gottes?
Dürfen wir mit Jakob sprechen: ,,Ich habe genug?" - Jesus,
die große Weihnachtsgabe, macht uns noch viel reicher, als
Jakob es wurde durch die Geschenke und die Wiedersehensfreude
mit seinem geliebten Sohn. Im Tod mußte er doch wieder von
ihm scheiden. - Die Freude am Herrn ist die einzige
bleibende, wahrhaft und ewig beglückende Freude! Lebt sie
in deiner Seele?