1Mo 19,17
D.Rappard
Eile, errette deine Seele und siehe nicht hinter dich!
1. Mose 19,17.22.
Eile! so sprachen die Gottesboten zu Lot, als er an jenem
schrecklichen Gerichtsmorgen in Sodom noch immer zaudernd
stillstand. Es liegt etwas Ergreifendes in dieser Botschaft: E i l e!
Die Jahre eilen dahin, das Leben eilt dahin, wohlan, so eile auch du!
E i l e, du Weltkind, deine Sache in Ordnung zu bringen
mit Gott! Warum das auf Krankheitszeit und Sterbebett
verschieben, was die ganze Kraft erheischt und zugleich den
größten Segen bringt?
E i l e, du innerlich beunruhigtes Herz, das immer ,,im
Sinn" hat, einmal ganzen Ernst zu machen, und doch vor
lauter irdischen Hoffnungen und Sorgen zu keinem festen
Entschluß kommt. Bleibe nicht stehen in diesen Niederungen!
Auf die Berge wahrer Gottesgemeinschaft rette dich! Siehe
auch nicht halbherzig zurück! Gedenke an Lots Frau!
E i l e, du erlöstes Gotteskind, deinem Heiland nachzufolgen
in treuem Dienst und ernstem Jagen nach der Heiligung.
Eile, Liebe auszustreuen, guten Samen auszusäen. Die Zeit
ist kurz.
In alter Zeit, als unsere Städte von hohen Ringmauern
umgeben waren und die Tore des Nachts geschlossen wurden,
pflegte der Torwart, wenn die Sonne untergegangen war,
hinauszurufen in die dämmernde Nacht: ,,H e r e i n, w e r
n o c h h e r e i n w i l l!" Auch heute soll der Ruf laut
erschallen: E i l e!
O Jesu, so zieh mich doch los!
Mach alles mir klein und Dich groß!
Sei Du nur mein Teil und völliges Heil!