1Mo 13,9
A.Christlieb
Abram sprach zu Lot: Steht dir nicht alles Land offen? - Lot
wählte die Gegend am Jordan. Die war wasserreich. 1. Mose
13, 9 f.
Unser Text berichtet von einer wichtigen geschäftlichen
Entscheidung zwischen Abram und Lot. Die beiderseitigen
Hirten lagen fast ständig im Streit miteinander wegen der
besten Weideplätze und Quellen. Das ging nicht so weiter.
Sie mußten sich trennen, und ihr Geschäft jeder für sich
betreiben. Da haben sie verschiedene Geschäftsmethoden
angewandt, die sehr verschiedenen Erfolg hatten. Wir sehen
zuerst auf die Methode des Lot. Der Onkel überließ ihm die
Wahl. Er hatte ganz freie Hand dabei. Er dachte nicht
daran, dem Onkel den Vortritt zu lassen. Er freute sich, ein
gutes Geschäft machen zu können. Die Gegend am Jordan, um
Sodom und Gomorra her, war die wasserreichste und beste.
Bald war die Entscheidung gefällt. Lot zog nach Sodom und
freute sich, ein gutes Geschäft gemacht zu haben. - Er hatte
aber nicht bedacht, daß er das Beste und Wichtigste vergessen
hatte. Nach Gottes Willen und Gottes Segen hatte er mit
keinem Gedanken gefragt. Nur kurze Zeit konnte er sich
seines Vorteils freuen. Es brach ein schwerer Krieg aus.
Die Könige im Jordantal waren von ihrem rechtmäßigen Herrn,
Kedor Laomor, abgefallen. Der zog nun mit einem großen Heer
heran. Sodom und Gomorra wurden erstürmt und geplündert.
Was nicht getötet wurde, mußte mit in die
Kriegsgefangenschaft. Da hat Lot seine gesamte Habe
verloren. Er selber mußte mit seiner Familie gefangen
abrücken. Ach, wo war das gute Geschäft geblieben! - Wohl
ist Lot durch die Güte seines Onkels noch einmal gerettet
worden, hat auch den größten Teil seiner Habe zurückerhalten.
Aber nicht lange, und auf Sodom fiel Feuer und Schwefel.
Alles verbrannte, was er gewonnen hatte. Als armer
Flüchtling rettete er sein nacktes Leben - der tüchtige
Geschäftsmann - ohne Gottes Segen.