1Mo 13,8
W.Nee
Da sprach Abraham zu Lot: »Laß doch nicht Streit sein
zwischen dir und mir, zwischen meinen Hirten und deinen
Hirten; wir sind ja Brüder. Steht dir nicht das ganze Land
offen?« 1. Mose 13,8 - 9
Als Abraham von seinem verfehlten Unternehmen, dem Zug nach
Ägypten, wieder zurückkehrte, wie kostbar muß ihm da das Land
erschienen sein, das Gott ihm gegeben hatte! Doch nun mußte
er etwas Wichtiges lernen, nämlich nicht gierig nach dessen
Besitz zu greifen. »Aber eine so kostbare Gabe«, hätte er
denken können, »muß man doch nehmen und um jeden Preis
festhalten!« Und so denken wir in der Tat, wenn Gott uns
seine Gaben zuteilt. Abraham aber sah, daß er loslassen
mußte. Sein Neffe Lot sollte sich alles aussuchen können,
was er wollte.
Diese Lektion müssen wir alle lernen. Können wir auf Gott
vertrauen, daß er das, was er uns gegeben hat, für uns
bewahrt, ohne daß wir selbst in unserem angeborenen Verlangen
nach Besitz unsere Hand darauf legen? Was Gott gibt, das
gibt er! Wir brauchen keine Anstrengungen zu machen, um es
zu behalten. Im Gegenteil, wenn wir ängstlich danach greifen
und es festhalten, laufen wir unter Umständen Gefahr, es zu
verlieren. Nur was wir in Hingabe an Gott losgelassen haben,
wird wirklich unser.