1Mo 9,1
J.Kroeker
Vom Segen der Familie.
"Und Gott segnete Noah und seine Söhne und sprach:
Seid fruchtbar und mehret euch, und erfüllet die Erde."
1.Mose 9,1.
Die Ehe ist das Allerheiligste auf dem ganzen Gebiet des
menschlichen Zusammenlebens. Sie ist berufen, jenes
göttliche Naturgesetz der Fruchterzeugung zu verwirklichen,
das Gott in seine ganze, organische Schöpfung hineingelegt
hat. Es handelt sich hier um nichts Geringeres, als um
die Vollmacht jenes göttlichen Wirkens, auf Grund dessen
der Mensch fähig ist, durch Zeugung und Empfängnis jenes
Kind zu schaffen, das die einzige Frucht ist nach seinem
Bilde, das Höchste, was der Mensch von seiner ganzen
Wesensbeschaffenheit als geistes- und wesensverwandtes Leben
"von sich werfen", in die Welt "hinausstrahlen" kann. "Wie
in der Pflanzenfrucht die edelsten Kräfte und Säfte des
Baumes, zu einem selbständigen Keim gereift, frei werden,
so vereinigen Vater und Mutter das ihnen an Göttlichem
und Menschlichem innewohnende Edelste zur Erzeugung
eines selbständig werdenden Menschenkeims."
Dieses höchste Können des menschlichen Lebens hat Gott durch
den Begriff Ehe umschrieben und begrenzt. Sie ist das
Fundament der Weltgeschichte. Das Wohl eines ganzen Volkes
und die Zukunft der Geschichte sind von ihr abhängig. Mit
dem Verschwinden der Ehe, wie Gott sie gegeben, schwinden
auch alle Segnungen, die mit ihr für ein Volk und die
Zukunft verbunden sind. Es handelt sich hier nicht um ein
willkürliches Fruchtbringen zweier Geschlechter, sondern um
die lebenslängliche, freiwillige Vereinigung von Mann und
Frau, die in der Gründung der Familie und des Hauses ihren
reinen Ausdruck findet.
Die Reinheit der Ehe und Heiligkeit der Familie bildeten
daher von jeher die einzigen Fundamente für den gesunden
Aufbau eines Geschlechts und für die weltgeschichtliche
Mission eines Volkes. "Nicht in den Kabinetten der Fürsten,
nicht auf den Feldern der Schlachten, nicht in den
Werkstätten der Industriellen, nicht in den Hallen der
Geschäfte, nicht einmal in den Hörsälen und Bildungsstätten
der Wissenschaften und Künste, auch nicht in den Tempeln der
Gottesverehrungen - in den Häusern, in den Häusern wird über
Glück und Unglück, über Blüte und Elend der Völker und
Menschen entschieden."
Wer daher die Zukunft eines Volkes sehen will, der belausche
das Familienleben dieses Volkes. Die Sprache, die hier
gesprochen, die Liebe, die hier gepflegt, die Erwartungen,
die hier geweckt, der Friede, der hier gesegnet, die Hingabe,
die hier erwartet wird - es werden uns die wesentlichen Züge
sein, die die Zukunft beherrschen.