1Mo 4,23
A.Christlieb
Lamech sprach zu seinen Frauen Ada und Zilla: Höret meine
Rede, merkt, was ich sage: Ich habe einen Mann erschlagen
für eine Wunde und einen Jüngling für eine Beule. Kain soll
siebenmal gerächt werden, aber Lamech siebenundsiebzigmal.
1. Mose 4, 23 f.
Lamech ist ein Nachkomme Kains. Unser Text berichtet ein
Gespräch Lamechs mit seinen Frauen. Sie sollten hören und
sich wohl merken, was er sagt. Da hat ein Mann ihm eine
Wunde geschlagen. Lamech hat ihn dafür getötet. Ein
Jüngling schlug ihm eine Beule. Lamech schlug ihn dafür tot.
Auf jede Beleidigung soll eine siebenundsiebzigmal härtere
Strafe und Rache seinerseits erfolgen. - Welche entsetzliche
Sprache! Lamech sagt seinen Frauen gleichsam: ,,Ich will
euch einmal zeigen, wer ich bin, und wie ich respektiert
werden möchte! Vor mir hat man sich in acht zu nehmen.
Niemand krümmt mir ungestraft auch nur ein Härchen. Merkt's
euch, wie es dem geht, der mich auch nur unsanft anrührt.
Ich nehme blutig Rache für jede Kränkung." - Welche
Gewalttätigkeit und Rachsucht tritt uns in Lamech entgegen!
,,Mich soll man in Ruhe lassen! Meine Kreise hat keiner
zu stören! Meinem Willen darf niemand zuwider sein! Von
niemand lasse ich mir auch nur das geringste gefallen. Ich
werde mir schon Platz und Achtung verschaffen!" - In Lamech
kommt der Geist Kains wieder zum Vorschein. Die Heilige
Schrift sagt uns, in der Endzeit werde sich der Geist des Hasses
der Weltmenschen gegen die Gemeinde des Herrn Jesu ungehemmt
offenbaren. Die ungläubigen Gottesverächter würden in ihrer
Gesamtheit über die Frommen herfallen, wie Kain über Abel und
wie Lamech über jeden, der ihm zuwider war. - Wir wollen weder
Kain noch Lamech verurteilen. Wir wollen Gott bitten, unser
Herz von aller Gehässigkeit und Gewalttätigkeit zu reinigen.