1. Mose

1Mo 4,4 C.H.Spurgeon Und der Herr sah Abel und sein Opfer gnädig an; aber Kain und sein Opfer sah er nicht gnädig an. 1. Mose 4, 4.

Wenn wir mit Recht sagen: "Gott gefallen heißt glückselig sein," so entsteht die wichtige Frage: "Wie kann ich Gott gefallen?" Gottes Wort antwortet: "Ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen." Das heißt, tue was du willst, ringe noch so ernstlich, lebe noch so vortrefflich, bringe alle möglichen Opfer, sei noch so ausgezeichnet in allem, was gut und wohllautend ist, nichts von allen diesen Dingen kann Gott gefallen, wenn sie nicht mit Glauben verbunden sind. Wie der Herr den Israeliten geboten hat, "mit allen ihren Opfern Salz zu opfern," so sagt er auch uns: "bei allem eurem Tun müßt ihr Glauben bringen, sonst ist es unmöglich, Gott zu gefallen!"

Dies ist ein altes Gesetz, so alt wie der Mensch selbst ist. Kaum waren Kain und Abel in diese Welt hineingeboren und kaum waren sie herangewachsen, so verkündigte Gott das Gesetz: "ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen," auf eine tatsächliche Weise. Kain und Abel errichteten miteinander einen Altar. Kain brachte von den Früchten der Bäume und von dem Überfluß des Bodens, und legte alles auf den Altar. Abel brachte von den Erstlingen der Herde und legte seine Gabe auch auf den Altar. Kain hatte sein Bestes dargebracht, aber er hatte es ohne Glauben getan; Abel brachte auch sein Bestes, aber er opferte es im Glauben an Christus. Die Opfergaben waren gleich an Wert, und beide gut, sofern man sie selbst betrachtete. Aber das himmlische Feuer zündete nur Abels Opfer an, denn auf dieses sah Gott mit seinem Wohlgefallen, während Kains Opfer verworfen wurde, daher dieser auch gegen seinen Bruder ergrimmte. So wird es gehen bis an das Ende der Welt. Kein Opfer kann Gott angenehm sein, das nicht mit Glauben vermengt ist - denn Er hat für immer erklärt: "Ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen."





J.Kroeker Über unsere Glaubensopfer für Gott.

"Da wandte sich der Herr zu Abel und seinem Opfer, aber zu Kain und seinem Opfer wandte Er sich nicht." 1.Mose 4,4-5.

Es heißt nicht: Gott wandte sich zu Abels Opfer, und zu Kains Opfer wandte Er sich nicht, sondern: Er wandte sich zu Abel und seinem Opfer, aber zu Kain und seinem Opfer wandte Er sich nicht. Die wesentliche Verschiedenheit lag in der Herzensgesinnung der Opfernden und nicht im Opfer. Kain stand trotz seines Opfers in einer inneren Verfassung vor Gott, die Gott nie anerkennen, nie rechtfertigen konnte. In seinem Opfer sprach weder eine stille, verborgene Sehnsucht nach Gott, noch eine bewusste, innere Hingabe an Gott. Daher blickte Gott auf sein Opfer auch nicht mit Erhörung. Die Sprache seines Opfers fand keinen Widerhall im Herzen Gottes. Denn in demselben redete nur der Schein und nicht die Tat, nur die Form und nicht die Seele, nur die Pflicht und nicht die Hingabe.

Kain stand sowohl in seiner Gesinnung als auch in seinem Leben ohne Umgang mit Gott, daher konnte Gott auch trotz der Ihm dargebrachten Huldigungsgabe nicht mit ihm verkehren. Es fehlte der Seele Kains die entsprechende Geistesverwandtschaft, der geistliche Resonanzboden für einen wahren Umgang mit Gott. Noch nie hat für Gott die Darbringung eines Opfers an sich etwas bedeutet, wenn in dem Opfer nicht das tiefste Wesen der Persönlichkeit zu Gott sprach 1). Gott kann nur dem antworten, bei dem die symbolische Handlung nichts anderes als die Sprache des Glaubens und der sich Gott hingebenden Seele ist. Diese Sprache redete Abels Huldigungsgabe. Daher antwortete Gott auch auf sein Opfer mit Erhörung, d.h. Gott erschloss sich ihm mit seinem göttlichen Segen und seinem göttlichen Leben. Gott kann sich in seinem Heil nur innerlich wahren Menschen öffnen, denn sie allein sind empfänglich für das Göttliche, das Er geben will. Er offenbart sich in der Fülle seines göttlichen Lebens nur denen, die auf Grund einer wahren Erkenntnis ihrer selbst eines zerschlagenen Herzens und eines gedemütigten Geistes und daher in ihrer Sehnsucht aufgeschlossen sind für Ihn.

Es waren daher in der Geschichte immer Menschen tiefster Glaubenssehnsucht und innerlichster Glaubenshingabe, deren Opfer ein süßer Wohlgeruch war vor dem Herrn. In ihrem Opfer lag ihr Leben. Dies wurde Gott dargebracht, damit Er es erfülle mit seinem Leben und zum Schauplatz seiner Offenbarung mache.

1) Hebräer 10,5-10.