1. Mose

1Mo 2,2 J.Kroeker Von seinem wunderbaren Schöpfungswerk.

"Und Gott ruhte mit dem siebenten Tag von all seinem Werke, das Er gemacht hatte." 1.Mose 2,2.

In Gottes Sabbatnatur lag von Anfang an die Garantie, dass durch sein Wirken auch die Schöpfung in diesen seinen Sabbatcharakter würde hineingezogen werden. Daher führte das Schöpfungswirken in den sechs Schöpfungstagen konsequent zum Schöpfungssabbat. Denn jede Gottestat löst das Geschöpf von seinem ursprünglichen Zustand und zieht es nach und nach in das göttliche Leben hinein. Gottes Ziehen kann aber nie ein anderes als jenes zu sich selbst hin sein. Das ist aber für das Geschöpf Erlösung.

Gottes Sabbatruhe drückt jedoch einen ganz anderen, viel tieferen Charakter aus als jener Zustand, den wir in unserem Sprachgebrauch mit dem Begriff Ruhe verbinden. Wir ruhen, wenn wir uns von jeglicher Arbeit zurückziehen, oder wenn wir uns nach des Tages Last und Hitze abends müde zur Ruhe niederlegen. Das ist jedoch nicht die Ruhe Gottes, die uns der siebente Schöpfungstag verheißt und die das Erbe einer vollendeten Neuschöpfung einmal sein wird. Gottes Ruhen ist ununterbrochene Gemeinschaft und Dienst höherer und vollendeter Ordnung. Stand Gottes Wirken im Verlauf des Sechstagewerkes im Zeichen des göttlichen Nein, so steht der siebente Tag mit seinem Sabbatcharakter im Zeichen des göttlichen Ja. Hinfort lebt und webt, wächst und dient, blüht und reift, segnet und erntet die ganze Schöpfung, wie sie dies in ihrem Totalzusammenhang bis zum Anbruch des Sabbats Gottes nicht zu tun vermochte.

Denn mit dem Anbruch des Sabbats Gottes hatte in der Schöpfung Gottes der Kampf zwischen ihrem eigenen chaotischen Zustand und dem Leben und der Herrschaft Gottes aufgehört. In ihr atmete nun alles Liebe und Hingabe, Dienst und Anbetung, Gehorsam und Gemeinschaft, Erlösung und Herrlichkeit. Was in ihr Gott verneinte, ist durch die Offenbarung der Erlösung im Laufe der sechs Tage für ein Leben und einen Dienst erlöst worden, wo hinfort alles bejaht, was Gottes ist. Und alles in ihr Erlöste wurde hinfort von Gott bejaht, weil es in allem Träger seiner Gottesoffenbarung und Schöpferherrlichkeit geworden war. Daher konnte der siebente Tag als Sabbat Gottes und seiner Schöpfung jener ewige Tag sein, der keinen Abend mehr kannte. Denn mit dem siebenten Tag hat alles Erschaffene seine innerliche Vollendung und seine Bestimmung für den Dienst innerhalb der Gesamtschöpfung erreicht. Gottes Sabbatcharakter wurde mit dem siebenten Tage in der Schöpfung zu der das ganze Leben beherrschenden Weltordnung, die erst durch den Urfall des Menschen wieder getrübt und gestört wurde.