1. Mose

1Mo 1,28 J.Kroeker Von seinem wunderbaren Schöpfungswerk.

"... und schuf sie einen Mann und eine Frau." 1.Mose 1,28.

Dieser "Mensch" der ersten Schöpfung wurde nach dem Schöpfungsbericht als "Mann und Frau" geschaffen. Denn in ihm vereinigt sich hinfort sowohl das gebende als auch das empfangende Prinzip des Lebens. Der siebente Tag wird uns über diese inneren Gesetze des Lebens noch mehr zu dolmetschen haben. Aber ob es erkannt wird oder nicht, so ist doch schon am sechsten Tag ein Werk vollendet, dessen tiefstes Wesen Mann und Frau ist und daher ein Abglanz Gottes sein kann. Heilige früherer Zeiten haben über all diese Gleichnisse und Gesetze viel nachgedacht und in deren göttliche Wahrheiten viel Licht und Trost geschöpft. Wir haben über die Natur dieser Dinge vielfach die Offenbarung dieser Dinge verloren. Das Wesen der Naturgesetze ist uns wertvoller geworden als das Evangelium ihrer schöpferischen Liebe, ihre Gabe der Gegenwart ersetzte uns ihre Sprache der Ewigkeit.

So vollendete sich im Ebenbild Gottes der sechste Schöpfungstag und mit ihm alles Geschaffene der vorangegangenen Tage. Auf der Stufe des Schaffens, der Scheidung, der Ausschmückung und der Vollendung hört hinfort die Arbeit Gottes auf. Nicht die Offenbarung Gottes. Denn die hat sich auch mit den sechs Schöpfungstagen noch nicht erschöpft. Für sie war alles zunächst Vorbereitung des siebenten Tages, der in der Offenbarung seiner Gemeinschaft und seines Dienstes keinen Abend kennen sollte.

Und nachdem Gott sah, was er insgesamt geschaffen hatte, "siehe, da war es sehr gut". Der hebräische Ausdruck für "das Ganze, das Er gemacht hatte", ist nicht nur ein Vielheitsbegriff, durch den lediglich alles Geschaffene, Kleines und Großes, eingeschlossen wäre. Das Wort ist vielmehr ein Einheitsbegriff der Vielheit, ist die Vielheit als eine Einheit begriffen, es ist nicht sowohl alles, als das Ganze begriffen ... Gott sah das Ganze dessen, was Er geschaffen, sah die Totalität aller seiner Geschöpfe, sah das harmonische Zusammenklingen aller Wesen, und in dieser Harmonie der Vollendung und in diesem Totalzusammenhang ist nun auch das einzelne Schöpfungsglied "gut gar sehr". Denn den eigentlichen Wert der eigenen Vollendung gewinnt das einzelne Geschöpf erst durch den harmonischen und vollendeten Zusammenhang mit dem Ganzen.

"So ward Abend, so ward Morgen, der sechste Tag." Er vollendete durch seine Offenbarung die Erlösung einer unerlösten Schöpfung und hieß hinfort alles Erlöste auf das Geheimnis der Herrlichkeit des siebenten Schöpfungstages warten.