1. Mose

1Mo 1,12 J.Kroeker Von seinem wunderbaren Schöpfungswerk.

"Und die Erde brachte hervor Gras und Gewächs, das Samen trägt nach seiner Art, und Bäume, welche Früchte bringen, in welchen der Samen ist nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war." 1.Mose 1,12.

Dr.A.N.Böhner schreibt in seinem wertvollen Werk "Der Kosmos": "Wer mit wissenschaftlich geschärftem Auge einen Blick tut in diese Werkstätte der Schöpfung und über den Einzelheiten das Ganze nicht übersieht, -nur wer es beachtet, wie jedes Stoffteilchen das andere unterstützend, tragend und ergänzend, in Harmonie mit allen anderen dem Ganzen dienen muss, - wie alle Kräfte, Stoffe und Gesetze darauf angelegt sind, aus der Verwirrung die höhere Ordnung, aus der Finsternis Licht, aus dem Tod das Leben, aus dem heißen Kampf der Elemente eine neue, höhere Stufe der Entwicklung ins Dasein zu rufen: der findet in jeder neuen Schöpfungsstufe das planmäßige Walten, welches in dem Wort bezeugt wird: "Der Geist Gottes schwebte über der Tiefe." Dieser Geist des schöpferischen Lebens sprach am dritten Tag. Dieses Sprechen wurde das Geheimnis der Auferstehung der Erde.

Kant und Laplace sprechen die Vermutung aus, dass alle Weltkörper auf einen ersten Anstoß hin zur Bewegung entstanden sind. Aber auf die Frage, woher der erste Anstoß zur Bewegung der Weltkörper hervorgegangen, wussten auch sie keine Antwort zu geben. Die Genesis hebt den Schleier mit dem einfachen und doch so majestätischen Satz: "Und Gott sprach: Es werde ...!" und das Licht machte die Leere der bestehenden Schöpfung offenbar und trug seine lebenweckenden Energien in deren Todeszustand hinein. Sie sprach Nein zu den herrschenden Gewässern, und die Offenbarung entwaffnete durch die Feste des Himmels diese in ihrer zerstörenden Allgewalt und zog sie mit hinein in den Dienst des Lebens. Nun spricht dieselbe Offenbarung zum dritten Mal und es feiert jene Erde ihre Auferstehung, welche die ewigen Gedanken und Gesetze Gottes am schönsten und vollendetsten in sich und auf sich zu verkörpern vermag.

Denn ob es heißt: "Er schuf", oder "Er sprach", oder "Er sah", oder "Er schied" - in ihrem Schöpfungsbericht kennt der Bericht von der Urschöpfung kein anderes handelndes Subjekt als das immer gleiche göttliche in der "Er"-Form. Dieses sprechende und handelnde "Er" verneint das im chaotischen Zustand der Erde Bestehende und bejaht allein jene Dinge, die auf sein Sprechen hin "wurden". Nur von ihnen heißt es: "Und Gott sah, dass es gut war." Dieses "gut" ist das Schlusswort jedes Schöpfungstages, die göttliche Bejahung des Geschaffenen in seiner neuen erlösten Daseinsform. Wie in der Urschöpfung, so bejaht Gott auch in seiner Neuschöpfung, im neuen Menschen in Christo, im Tempel seines Geistes, stets nur das, was von Ihm kam und auf Ihn hinführt.