Offb 13,16
W.MacDonald
»Und es bringt alle dahin, die Kleinen und die Großen, und
die Reichen und die Armen, und die Freien und die Sklaven,
daß man ihnen ein Malzeichen an ihre rechte Hand oder an ihre
Stirn gibt; und daß niemand kaufen oder verkaufen kann, als
nur der, welcher das Malzeichen hat, den Namen des Tieres
oder die Zahl seines Namens.« Offenbarung 13,16.17
Das Malzeichen des Tieres! In der Zeit der großen Trübsal
wird ein mächtiger und böser Herrscher aufstehen, der
befiehlt, daß alle Menschen ein Zeichen auf ihre Stirn oder
an ihre rechte Hand bekommen müssen. Diejenigen, die sich
dann weigern, werden den Zorn des Tieres zu spüren bekommen.
Und die, die sich fügen, werden den Zorn Gottes zu erleiden
haben. Die, die sich weigern, werden mit Christus zusammen
im Tausendjährigen Reich regieren. Die, die sich fügen,
werden mit Feuer und Schwefel gequält werden vor den heiligen
Engeln und vor dem Lamm. Wenn wir das lesen, scheint uns
alles vielleicht weit entfernt ; wir wissen, daß das erst
in ferner Zukunft geschehen wird, und wir glauben, daß die
Gemeinde bis dahin schon längst in den Himmel entrückt worden
ist. Und doch ist das Zeichen des Tieres in einem bestimmten
Sinn schon heute bei uns zu finden. Es gibt Zeiten im Leben,
wo wir gezwungen sind, uns zu entscheiden zwischen der Treue
zu Gott und der Verbeugung vor einem System, das sich dem
Herrn entgegenstellt. Es gibt beispielsweise Zeiten, in
denen wir dringend eine Arbeitsstelle suchen und bei der
Bewerbung gebeten werden, Bedingungen zu akzeptieren, die
in klarem Gegensatz zu göttlichen Grundsätzen stehen. In
solchen Zeiten fällt uns das Argumentieren nicht schwer: Wenn
wir keine Arbeit haben, können wir keine Lebensmittel kaufen.
Und wenn wir nichts zu essen bekommen, können wir nicht
überleben. Und wir müssen doch schließlich leben, oder?
Mit diesen falschen Entschuldigungen willigen wir in die
Forderungen ein, und so erhalten wir tatsächlich das Zeichen
des Tieres. Alles, was unsere Lebensmittelversorgung oder
die Fortdauer unserer Existenz bedroht, läßt uns panisch
reagieren, und dann sind wir versucht, fast alles zu opfern,
nur um diese Bedrohung abzuwenden. Die Argumente, die
Menschen später einmal in der Zeit der großen Trübsal
benutzen werden, um zu rechtfertigen, daß sie das Bild
angebetet haben, sind genau dieselben wie die, die sich uns
heute anbieten, wenn wir uns zwischen Gottes Wahrheit und
unserem eigenen Leben entscheiden müssen. Die Vorstellung,
daß wir unter allen Umständen leben müssen, ist falsch. Wir
müssen vielmehr Gott gehorchen und nicht unser eigenes Leben
bis zum Tod lieben. F.W. Grant hat geschrieben: »Auf der
Münze, für die wir die Wahrheit verkaufen, ist immer, mag
es auch nur ganz schwach erkennbar sein, das Bild des
Antichristen eingeprägt.« So lautet die Frage also nicht:
»Würde ich wohl widerstehen können und das Zeichen des
Tieres nicht annehmen, wenn ich in der Zeit der großen
Trübsal leben würde?« Sie heißt vielmehr: »Weigere ich
mich schon heute, die Wahrheit zu verkaufen?«