Offb 12,7
C.H.Spurgeon
,,Michael und seine Engel stritten mit dem Drachen; und der
Drache stritt und seine Engel."
Off. 12, 7.
Beständig wird Streit sein zwischen den beiden großen Mächten,
bis daß die eine oder andre vernichtet sein wird. Friede
zwischen dem Guten und Bösen ist eine Unmöglichkeit; schon der
bloße Versuch dazu wäre ein Sieg der Mächte der Finsternis.
Michael wird allezeit streiten. Seine heilige Seele wird von der
Sünde gekränkt und kann sie nicht ertragen. Jesus wird stets des
Drachen Feind sein, und zwar nicht in einem ruhig verharrenden
Zustande, sondern tätig, eifrig, voll Entschlossenheit, das
Böse zu vernichten. Alle seine Diener, seien es die Engel im
Himmel, oder seine Boten auf Erden, wollen und müssen streiten;
sie sind zu Kriegshelden geboren; unter dem Kreuz bekräftigen
sie den Bund, daß sie dem Bösen keine Ruhe gönnen wollen; sie
sind eine tapfre Schar, wacker zur Verteidigung und stürmisch
zum Angriff. Die Pflicht eines jeden Kriegers im Heere des Herrn
ist täglicher Kampf mit dem Drachen von ganzem Herzen, von
ganzem Gemüte und aus allen seinen Kräften.
Der Drache und seine Engel wollen dem Andrang nicht weichen;
unaufhörlich schlagen sie drein und sparen keine Waffe, keine
List und keine Kraft. Wir sind Toren, wenn wir meinen, Gott
ohne Kampf dienen zu können; je eifriger wir sind, umso mehr
müssen wir uns auf die Angriffe der höllischen Schergen gefaßt
machen. Die Brautgemeinde kann träge werden, nicht aber ihr
gewaltiger Gegner; sein rastloser Geist läßt den Kampf keinen
Augenblick ruhen; er haßt den Weibessamen und möchte ihn
verschlingen, wenn er könnte. Die Diener Satans teilen seine Wut
und sind ein rühriges Geschlecht. Der Kampf wütet ringsum, und
vom Frieden zu träumen, ist nutzlos und gefährlich.
Gott Lob und Dank, wir kennen den Ausgang des Kampfes. Der große
Drache wird verworfen und auf ewig vernichtet, während Jesus und
die Seinen die unverwelkliche Krone empfangen. Wetzen wir unsre
Schwerter, und bitten wir den Heiligen Geist, Er wolle unsre
Arme zum Kampfe stärken. Je heftiger der Kampf, umso herrlicher
die Krone. Jeder auf seinen Posten, ihr Kreuzes-Streiter, und
möge der Herr den Satan im Bälde unter seine Füße treten.