Offb 3,7
C.H.Spurgeon
,,Der auftut, und niemand zuschließt."
Off. 3, 7.
Jesus ist der Hüter der Tore des Paradieses, und jeder
gläubigen Seele tut Er eine Tür auf, die ihr weder Mensch noch
Teufel wieder verschließen kann. Welche Freude ist es für uns,
wenn wir erfahren, daß der Glaube an Ihn der goldene Schlüssel
ist zu den Toren der ewigen Herrlichkeit! Meine Seele, trägst
auch du diesen Schlüssel in deinem Busen, oder verlässest du
dich auf irgend einen falschen Diebsschlüssel, der dich am Ende
im Stiche läßt? Höre dies Gleichnis, und denke darüber nach: Der
große König bereitete ein Abendmahl und ließ an alle Welt seine
Einladung ergehen; doch ließ er zugleich verkündigen, daß
niemand daran sollte teilnehmen, als diejenigen, welche die
schönsten unter den Blumen des Gefildes mit sich brächten. Die
menschlichen Geister kamen zu Tausenden herbei und schritten
gegen das Tor, und ein jeglicher brachte die Blume mit, die er
nach seinem Sinn für die Königin des Gartens hielt; aber sie
wurden in Scharen hinweggetrieben vom Angesicht des Königs, und
durften nicht eingehen zum Saal der Freuden. Etliche trugen in
ihrer Hand den tödlichen Nachtschatten des Aberglaubens, oder
den prunkenden Mohn der Menschenverehrung, oder den Schierling
der Selbstgerechtigkeit; aber sie gefielen dem König alle nicht,
die Träger wurden zurückgewiesen und ausgeschlossen von den
Perlentoren. Meine Seele, hast du wohl die Blume von Saron
gepflückt? Trägst du die Rose im Tal beständig an deinem Busen?
Wenn dem also ist, so komm herauf zu den Toren des himmlischen
Jerusalems, da wirst du ihren Wert erkennen; denn du brauchst
nur diese köstlichste aller Blumen zu zeigen, so öffnet dir der
Türhüter die Tür; Er verwehrt dir keinen Augenblick den
Eingang, denn dieser Rose tut Er die Tür stets auf. Mit dieser
Blume von Saron in der Hand findest du deinen Weg zum Throne
Gottes selber, denn sogar der Himmel besitzt nichts, was seine
strahlende Schönheit überböte, und von allen Blumen, die im
Paradiese blühen, ist keine, welche der Rose im Tal zu
vergleichen wäre. Meine Seele, fasse die blutrote Rose von
Golgatha durch den Glauben in die Hand, trage sie durch die
Liebe, bewahre sie durch die Gemeinschaft, so wirst du überaus
selig sein über alle Vorstellung. O Jesu, sei auf ewig mein, sei
mein Gott, mein Himmel, mein alles!